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Börsenverein Verkehrsnummer
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Dr. Ludwig Reichert Verlag
Ursula Reichert
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Turandot Die persische Märchenerzählung
Edition, Übersetzung, Kommentar
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Gregor Schoeler
Schoeler, Gregor
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Editionswissenschaft; Geschichte; Kommentierung; Märchen; Märchenliteratur; Persisch; Sprachlehrwerke; Sprachwissenschaft; Turandot; Übersetzung
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Das Märchen von Turandot ist eine der weltweit bekanntesten und einflussreichsten Erzählungen aus den Literaturen des islamischen Orients; es hat sowohl in zahlreichen künstlerischen Bearbeitungen als auch in der populären Überlieferung seinen Niederschlag gefunden.<br/><br/>Turandot ist ein persisches, kein chinesisches Märchen. Die ältesten Geschichten von der männerfeindlichen Prinzessin, die alle Freier, die ihre Rätsel nicht lösen können, hinrichten lässt, treten um 1200 im persischen Sprachraum auf. Eine dieser Geschichten stammt von dem persisch-indischen Autor ‚Aufī (st. um 1232); in ihr kommen bereits alle wesentlichen Elemente der späteren Turandot-Geschichte vor. Youssef Mogtader und Gregor Schoeler haben die ‚Ur- Turandot‘ sowie eine spätere anonyme Fassung der Märchenerzählung, in der der Stoff zu einem spannenden ‚Roman‘ ausgestaltet ist, erstmalig kritisch ediert und übersetzt. In einer dem Textteil vorausgehenden Studie wird die Geschichte des Turandot-Stoffs, der zur Weltliteratur zählt, von den Anfängen bis zum Libretto von Puccinis Oper dargestellt. Das Buch ist für Lernende der Persischen Sprache und zum Selbststudium geeignet, richtet sich aber auch an Germanisten, Literaturwissenschaftler und Opernliebhaber.<br/><br/>
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The story of Turandot is one of the most famous and influential tales from the Islamic Orient. It has been reflected in numerous artistic adaptations as well as in popular tradition.<br/>Contrary to a widely held opinion, Turandot is not a Chinese tale, but a Persian one. The earliest traceable stories of the princess who has all suitors incapable of solving her riddles put to death appear around 1200 AD in the Persian-speaking world. One of those stories was authored by the Persian-Indian writer ʿAufī (d. c.1232); it already contains all the essential components of the later story.<br/>This prototype by ʿAufī as well as a later anonymous version of the tale, in which the subject matter is cast into the shape of a thrilling novel all European versions eventually trace back to, are now presented by Youssef Mogtader und Gregor Schoeler for the first time in a critical edition with an annotated translation and commentary. In an introductory essay they draft the history of the Turandot theme from its beginnings to Puccini's opera libretto.<br/>The critical edition and translation of the two texts grant specialists as well as the general public access to a theme of world literature: Gozzi, Schiller, and in the 20th century Brecht and Hildesheimer wrote plays on Turandot; several opera libretti embraced the subject, and Busoni and Puccini are but the two most famous of a number of composers who set Turandot to music.<br/>By the translation and commentary, the original Persian Turandot texts are made accessible to international narratology. Narratologists will take an interest, inter alia, in the structure and contents of the riddles, which are of interest to the scholars of Islamic studies, too: the various questions concerning religion show what educated Muslim laymen knew about their own religion and about the beliefs of their non-Muslim fellow countrymen. The story itself gives insight into the customs and religious attitudes of the Iranian Muslim elite at that time, for instance the occasions on which the consumption of wine was considered unobjectionable – despite the Islamic prohibition.<br/>Those interested in Persian literature will welcome the edition and the introductory essay especially as contributions to the study of popular narrative prose literature ('middle literature'), the underexplored literary genre both the presented Turandot texts belong to. Linguists will find new material for their study of grammatical and stylistic peculiarities (levels of style, use of images and rhetoric devices, vernacular influences) of two texts from different periods. Students of Iranian and Persian Studies will find the prose passages of the story useful reading exercise.<br/>Furthermore, all lovers of stories and fairy-tales will be delighted that by these translations an oriental tale that is in no way inferior to the best stories from the One Thousand and One Nights is made public.<br/>The texts are supplemented by five magnificent Persian miniatures showing great scenes and moments of the story. Since some of the paintings are published for the first time here, the book will finally also be of interest to art historians.
Das Märchen von Turandot ist eine der weltweit bekanntesten und einflussreichsten Erzählungen aus den Literaturen des islamischen Orients; es hat sowohl in zahlreichen künstlerischen Bearbeitungen als auch in der populären Überlieferung seinen Niederschlag gefunden.<br/><br/> Turandot ist - entgegen einer weit verbreiteten Meinung - ein persisches, kein chinesisches Märchen. Die ältesten Geschichten von der Prinzessin, die alle Freier, die ihre Rätsel nicht lösen können, hinrichten lässt, treten um 1200 im persischen Sprachraum auf. Eine dieser Geschichten stammt von dem persisch-indischen Autor ʿAufī; in ihr kommen bereits alle wesentlichen Elemente der späteren Geschichte vor.<br/> Youssef Mogtader und Gregor Schoeler haben diese 'Ur- Turandot' sowie eine spätere anonyme Fassung der Märchenerzählung, in der der Stoff zu einem spannenden Roman ausgestaltet ist und auf die alle europäischen Versionen letztendlich zurückgehen, erstmalig kritisch ediert, übersetzt, kommentiert und interpretiert. In einer einleitenden Studie wird die Geschichte des Turandot-Stoffs von den Anfängen bis zum Libretto von Puccinis Oper dargestellt.<br/> Durch die kritische Edition und Übersetzung der beiden Texte wird den Fachgelehrten sowie auch einem breiteren Publikum ein Stoff zugänglich gemacht, der zur Weltliteratur zählt: Gozzi, Schiller, im 20. Jahrhundert Brecht und Hildesheimer haben Turandot-Dramen verfasst; und der Stoff hat mehrfach die Vorlage für Opernlibretti abgegeben - Busoni und Puccini sind nur die berühmtesten Komponisten, die Turandot-Bearbeitungen vertont haben.<br/>Der internationalen Erzählforschung werden die persischen Originaltexte der Turandot-Geschichte durch die Übersetzung und den Kommentar hierzu erstmalig vollständig erschlossen. Erzählforscher werden sich unter anderem für Struktur und Inhalt der Rätsel interessieren. Diese sind auch für den Islamwissenschaftler interessant; denn die vielen die Religion betreffenden Fragen geben Aufschluss darüber, was der gebildete muslimische Laie von seiner Religion, vor allem aber auch von den religiösen Lehren seiner nicht-muslimischen Landsleute wusste. Aus der Erzählung selbst geht Interessantes über Sitten, Gebräuche und religiöse Einstellungen der muslimischen Oberschicht im damaligen Iran hervor, z. B. bei welchen Gelegenheiten Wein - trotz des muslimischen Verbots - bedenkenlos getrunken wurde.<br/> Der an persischer Literatur Intessierte wird das Erscheinen der Edition und der Studie vor allem deshalb begrüssen, weil mit den beiden Turandot-Versionen Texte veröffentlicht werden, die der bisher wenig erforschten Gattung der volkstümlichen erzählenden Prosa-Literatur ('mittlere Literatur') angehören. Dem Linguisten wird neues Material für das Studium der sprachlichen und stilistischen Eigenarten (Stilebenen, Verwendung von Bildern und Stilmitteln, umgangssprachliche Einflüsse) zweier aus verschiedenen Zeiten stammender Texte an die Hand gegeben. Für Studierende der Iranistik (Persistik) sind die Prosa-Teile der Erzählung als Übungstexte geeignet.<br/> Schliesslich werden alle Märchenfreunde darüber erfreut sein, dass mit der Übersetzung der persischen Turandot ein orientalisches Märchen bekannt gemacht wird, das an Wert den besten Erzählungen aus 1001 Nacht nicht nachsteht.<br/> Den Texten sind fünf prächtige persische Miniaturen beigegeben, in denen grosse Szenen und Momente der Märchenerzählung dargestellt werden. Da die Bilder zum Teil unveröffentlicht sind, wird das Buch auch für Kunsthistoriker von Interesse sein.
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„Insgesamt ist das Buch eine solide und literatur- und kulturgeschichtlich anregende Arbeit. Der Bezug zur Verwendung des Turandot-Märchenstoffs in europäischen Literaturwerken und Opern rechtfertigt es, einen kleinen Teil eines umfassenden Werkes (Ǧavāmiʿ al-ḥikāyāt) herauszugreifen und motivgeschichtlich und philologisch zu untersuchen. Die Studie hat etwas essayistisches, dies setzt ihr Grenzen, verleiht ihr aber auch Charme. Auch Werke jenseits umfassend kollationierter Editionen haben ihren Platz, vielleicht als Anregung für andere Forscher, umfassendere Bearbeitungen vorzunehmen.“<br/><br/>Von: Ludwig Paul<br/>In: Der Islam. Reviews, Bd. 98, Heft1, De Gruyter 2021, S. 277-281. <br/> <a target="_blank" href="https://doi.org/10.1515/islam-2021-0024">https://doi.org/10.1515/islam-2021-0024</a> <br/><br/>-------------------------------<br/><br/>„Gregor Schoeler, emeritierter Inhaber des Basler Orientalistischen Lehrstuhls, legt hier mit dem früheren Persisch-Lektor am Basler Orientalischen Seminar Youssef Mogtader eine sehr interessante - und vom Reichert Verlag attraktiv gestaltete - Publikation vor, die die persischen Ursprünge des Stoffes vorstellt. [...] Die künstlerische Gestaltung der Prosa wie die viel schwierigere der Gedichte im Deutschen ist m. E. hervorragend gelungen. [...] Eine begrüßenswerte und schöne Neuerscheinung!“<br/><br/>Von: Prof. i. R. Dr. Wiebke Walther des Instituts für Orient- und Islamwissenschaft der Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br/>In: Fabula 2018, Band 59, Heft 3/4<br/><br/>-------------------------------<br/><br/>„Neben der tadellosen Edition und der ganz ausgezeichneten Übersetzung der beiden Geschichten bietet das Buch den Lesern noch den textuellen Kontext des Märchens von der männerfeindlichen Rätselprinzessin, die Geschichte des Stoffes von Gozzis Schauspiel über Friedrich von Schillers (1759-1805) Bearbeitung („Turandot, Prinzessin von China. Ein tragigkomisches Märchen nach Gozzi“ bis hin zum Libretto von Puccinis Oper Turandot sowie Interpretationsvorschläge für beide Märchen.<br/>Alles in allem zeigt das Buch, zu welchen großartigen Leistungen „klassische“ philologische Arbeit fähig ist.“<br/><br/>Von Stephan Conermann<br/><br/>In: sehepunkte 19 (2019), Nr. 6, 15.06.2019, <a target="_blank" href="http://www.sehepunkte.de/2019/06">http://www.sehepunkte.de/2019/06</a>
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Youssef Mogtader, geboren 1944 in Tabriz/Iran.<br/>Studium der persischen Sprache und Literatur an der Universität Tabriz. Nach Abschluss des Studiums (1966) Gymnasiallehrer in Iran. Lebt seit 1972 in der Schweiz.<br/>Studium der Islamwissenschaft und orientalischen Philologie in Bern. 1985 Abschluss des Studiums mit dem Lizentiat.<br/>1985 bis 1998 Tätigkeit als Lektor für persische Sprache und Literatur an den Universitäten Bern und Basel.<br/>Arbeitet zur Zeit als Übersetzer und Dolmetscher.<br/> <br/> Gregor Schoeler, geboren 1944 in Waldshut/Baden. Studium der Islamwissenschaft, Semitistik und Germanistik an den Universitäten Marburg, Giessen und Frankfurt. Promotion (1972) und Habilitation (1981) in Giessen. Assistent am Orient-Institut in Beirut. Von 1982-2009 ordentlicher Profesor für Islamwisenschaft an der Universität Basel. Seit 2009 emeritiert. Forschungschwerpunkte: Leben des Propheten Mohammed, Frage der Mündlichkeit und Schriftlichkeit der frühislamischen Überlieferung, arabische und persische Literatur, insbesondere Dichtung. Arbeitet zur Zeit an der Beschreibung arabischer Handschriften der Staatsbibliothek Berlin.<br/>
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