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Börsenverein Verkehrsnummer
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Dr. Ludwig Reichert Verlag
Ursula Reichert
info@reichert-verlag.de
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Literaturen im Kontext. arabisch – persisch – türkisch
Diese Reihe stellt innovative Arbeiten zu den nahöstlichen Literaturen in ihren verschiedenen Epochen und Gattungen vor. Sie versteht sich nicht ausschließlich als ein Forum für Orientwissenschaftler, sondern möchte auch Komparatisten, Literaturwissenschaftlern und einer interessierten Öffentlichkeit Einblicke in das breite Spektrum gegenwärtig produzierter und rezipierter Literatur des Nahen Ostens bieten. <br/>Denn die Herausgeberinnen, Autorinnen und Autoren wollen den Titel der Reihe programmatisch verstanden wissen. Sie gehen von einem Begriff der Weltliteratur aus, der die orientalischen Literaturen nicht nur statisch einbegreift, sondern sie in ein Kulturregionen und Nationalsprachen übergreifendes Spannungsfeld stellt, dessen Dynamik erst im interdisziplinären Austausch erfasst werden kann. Sie gehen ferner davon aus, dass Literaturen in vielfacher Weise intertextuell geprägt sind, dass sie Lektüren verschiedenster vorausgehender Texte darstellen und daher erst in ihrem „lokalen historischen Kontext“ ihren Reiz als Ausdruck einer regional geprägten Ästhetik entfalten können. Die Reihe versucht so, einer neuen Sensibilität für mythische, archetypische, aber auch historische Subtexte in der nahöstlichen Literatur Bahn zu brechen, sie aber gleichzeitig als wichtigen Ausdruck einer globalen kulturellen Mobilität sichtbar zu machen.
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Band 10
Palästinensische Autobiographien
Unsere Situation schuf unsere Erinnerungen
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Susanne Enderwitz
Enderwitz, Susanne
Susanne
Enderwitz
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Autobiographie; Geschichte; Literatur; Literaturgeschichte; Literaturwissenschaft; Palästina; Sprachwissenschaft
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The history of Palestine is one written by others, Roman and Arab conquerors, Ottoman and British rulers, and today a Zionist shadow looms. As if finally realizing that claims to territory demand a claim to history, following the defeat of 1967 some individuals began to write down their memories, a trend that has gathered apace in subsequent decades. These authors are not historians and they do not venture into the archives; they rely solely on their memory and many of them do not even live in Palestine. They share one thing: the hope that they will one day return. This hope is however not to be understood as a concrete physical relocation but rather a hope for the return of a Palestinian state. And this marks the second key date of this work: the year 2000, when these hopes were dashed.<br/>
Die Geschichte Palästinas ist eine von Fremden geschriebene Geschichte, von römischen und arabischen Eroberern, osmanischen und britischen Herren, heute vor allem unter zionistischem Vorzeichen. Als hätte sich allmählich die Einsicht durchgesetzt, dass Ort und Geschichte nicht weniger als Zeit und Geschichte zusammengehören, dass der Anspruch auf den Ort nur vermittels eines Anspruchs auf seine Geschichte erfolgen kann und dass der Geschichtsschreibung Israels eine Geschichtsschreibung der Palästinenser entgegengesetzt werden muss, begannen nach der Niederlage von 1967 Einzelne, in den Siebzigern zunächst zögernd, doch in den Achtzigern zunehmend und in den Neunzigern geradezu systmatisch, ihre Lebenserinnerungen aufzuzeichnen. Es sind nicht Historiker, sie benutzen keine Archive, sondern ihre Erinnerungen, und viele leben nicht in Palästina, sondern über die Welt verstreut, aber eines verbindet sie: die Hoffnung auf Rückkehr. Damit ist nicht einmal vorzugsweise die Hoffnung auf physische Rückkehr gedacht, schon gar nicht der eigenen Person, wohl aber auf einen palästinensischen Staat. So erklärt sich auch das zweite Eckdatum der vorliegenden Arbeit über palästinensische Autobiographien, das Jahr 2000, denn in diesem Jahr kulminierte und zerschlug sich die Hoffnung auf die bevorstehende oder auch nur absehbare Gründung desselben - sicher mit Konsequenzen für künftige palästinensische Selbstzeugnisse.
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Die Geschichte Palästinas ist eine von Fremden geschriebene Geschichte, von römischen und arabischen Eroberern, osmanischen und britischen Herren, heute vor allem unter zionistischem Vorzeichen. Als hätte sich allmählich die Einsicht durchgesetzt, dass Ort und Geschichte nicht weniger als Zeit und Geschichte zusammengehören, dass der Anspruch auf den Ort nur vermittels eines Anspruchs auf seine Geschichte erfolgen kann und das der Geschichtsschreibung Israels eine Geschichtsschreibung der Palästinenser entgegengesetzt werden muss, begannen nach der Niederlage von 1967 Einzelne, in den Siebzigern zunächst zögernd, doch in den Achtzigern zunehmend und in den Neunzigern geradezu systmatisch, ihre Lebenserinnerungen aufzuzeichnen. Es sind nicht Historiker, sie benutzen keine Archive, sondern ihre Erinnerungen, und viele leben nicht in Palästina, sondern über die Welt verstreut, aber eines verbindet sie: die Hoffnung auf Rückkehr. Damit ist nicht einmal vorzugsweise die Hoffnung auf physische Rückkehr gedacht, schon gar nicht der eigenen Person, wohl aber auf einen palästinensischen Staat. So erklärt sich auch das zweite Eckdatum der vorliegenden Arbeit über palästinensische Autobiographien, das Jahr 2000, denn in diesem Jahr kulminierte und zerschlug sich die Hoffnung auf die bevorstehende oder auch nur absehbare Gründung desselben - sicher mit Konsequenzen für künftige palästinensische Selbstzeugnisse.
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„Die Verfasserin hat ein umfangreiches Quellenmaterial bearbeitet, um ihr Thema zu entwickeln, das durch zahlreiche Textbeispiele illustriert wird. Die Fülle an Informationen macht das Buch zu einem Nachschlagewerk über palästinensisches Leben im weitesten Sinn.<br/>Ein besonderes Verdienst der Autorin ist die immer objektive Präsentation der konfliktreichen israelisch-palästinensischen Situation.“<br/><br/>In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes. 94 (2004). S. 354-356.
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