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Börsenverein Verkehrsnummer
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Dr. Ludwig Reichert Verlag
Ursula Reichert
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Spätantike – Frühes Christentum – Byzanz
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.<br/>Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln. <br/><br/>Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet: <br/>Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.<br/>In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.
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Band 10
Die Christianisierung der spätrömischen Welt
Stadt, Land, Haus, Kirche und Kloster in frühchristlicher Zeit
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Von Beat Brenk. Mit einem italienischsprachigen Beitrag von Fulvio Coletti
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Altertum; Archäologie; Architektur; Christentum; Geschichte; Geschichtsschreibung; Kunstgeschichte; Städtebau
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Nachdem die Christliche Archäologie jahrzehntelang ihr Interesse auf die Wechselbeziehung zwischen den großen Kunstzentren und den Provinzen sowie die Bautypologie gerichtet hat, greift dieses Buch andere Phänomene auf. Es umfasst die Christianisierung und Umnutzung von Städten, Landschaften, Gebirgen und Wüsten. Nicht die Verdrängung des Heidentums durch das Christentum steht dabei im Vordergrund, sondern die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation und der daraus folgende Rückgang der Bevölkerungszahlen im 3. und 4. Jahrhundert, die eine Konzentration von Reichtum in privater Hand bewirkten. Während sich die christliche Kirchenarchitektur in den meisten Städten in die Stadtkulisse integrierte, zeigten sich die durch Entvölkerung hervorgerufenen Veränderungen durch Leerstand, Verfall, Abbruch und Umnutzung vieler Gebäude. <br/>Dieses Buch unternimmt den Versuch, die Topologie der Zeit zum Sprechen zu bringen und die „Rhetorik“ der Bauten und Bauanordnungen aufzudecken. So forderte beispielsweise die Besiedelung von Einöden und Wüsten besondere, neue Baukonzepte und Leistungen.
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Nachdem die Christliche Archäologie jahrzehntelang ihr Interesse auf die Wechselbeziehung zwischen den großen Kunstzentren und den Provinzen sowie auf die Bautypologie gelenkt hat, greift dieses Buch andere Phänomene auf. Die Thematik umfaßt die Christianisierung und Umnutzung von Städten, Bauparzellen, Gebäudekomplexen, Landschaften, Gebirgen und Wüsten. Nicht die Verdrängung des Heidentums durch das Christentum steht dabei im Vordergrund, sondern vielmehr die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation und daraus folgend der Rückgang der Bevölkerungszahlen im dritten und vierten Jahrhundert, die eine Konzentration von Reichtum in privater Hand bewirkten. Während sich die christliche Kirchenarchitektur in den meisten Städten in die Stadtkulisse eingliederte, zeigten sich die durch Entvölkerung bewirkten Veränderungen im Stadtbild durch Leerstand, Verfall, Abbruch und Umnutzung vieler Gebäude. Diese Entwicklung veränderte die Optik antiker Stadtzentren, die Wiederverwendung bereits vorhandenener Baumaterialien setzte neue Akzente, aber auch die Topologie spielte eine wesentliche Rolle.<br/>Dieses Buch unternimmt den Versuch, die Topologie der Zeit zum Sprechen zu bringen und die „Rhetorik“ der Bauten und Bauanordnungen aufzudecken. So forderte beispielsweise die Besiedelung von Einöden und Wüsten besondere, neue Baukonzepte und Leistungen. Auch Klöster verkünden durch ihre Bauweise eine derartige „Rhetorik“, die in mehreren Fallstudien untersucht wird.<br/>Ein umfangreicher und vielseitiger Tafelteil erschließt den Text und fordert den Leser auf, den christlichen Spuren von der Spätantike bis ins frühe Mittelalter zu folgen.
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„Ein generelles Ergebnis der hier vorgelegten Studien ist es, dass übergreifende, nach einem bestimmten Muster geplante Vorgangsweisen bei der Adaption älterer Bauten kaum nachzuweisen sind, sondern in den verschiedenen Bereichen praxisorientierte Einzellösungen für die jeweilige Situation gefunden wurden. Es gab keinen „Masterplan“, nach dem eine Stadt, ein Tempel, ein Haus christanisiert worden wäre. Als Mediävist darf man hoffen, dass dieses anregende Buch analoge Studien für die hier nicht in Betracht gezogenen Provinzen, speziell Gallien, provozieren möge und die vielfältigem Bezüge ins frühe Mittelalter ausgebaut werden können.“<br/><br/>In: Mediaevistik. 19 (2006). S. 321-323.<br/><br/>-----------------------<br/><br/>„Das grundlegende Anliegen Brenks, ein "kontextuelles Sehen" anzustreben und das "Einzelne in seinem Lebenszusammenhang" (170) zu betrachten, ist jedoch ausgesprochen gewinnbringend und sollte in jedem Fall weiter verfolgt werden.“<br/><br/>In: sehepunkte 5 (2005), Nr. 11 [15.11.2005],<br/><a target="_blank" href="http://www.sehepunkte.de/2005/11/8673.html">www.sehepunkte.de/2005/11/8673.html</a><br/><br/>-----------------------<br/><br/>„Durch seine andere, stark mentalitätsgeschichtlich orientierte Heransgehensweise veranlaßt, verweist Verf. auf Schwächen in der bisherigen Forschung. Das bezieht sich zum einen auf die meist ungenügende stratigraphische Befundaufnahmen bei Ausgrabungen und zum anderen auf die unzureichende Auswertung des vorhandenen Materials. An diesem Punkt geht Verf. mit einigen Forschern hart ins Gericht; mitunter beklagt er aber den Mangel auch nur allgemein.<br/>Spätestens an diesen Stellen tritt einem der Verf. engagiert entgegen, und man vermeint den Verve zu spüren, mit dem das Buch geschrieben worden ist. Dieser Tatsache sind wahrscheinlich auch einige Inkonsequenzen z.B. in der Zitierweise, der Transkription oder der Orthographie geschuldet, die aber den Anspruch des Buches nicht schmälern, einen Entwurf für eine neue Sicht auf die spätantik-frühchristliche Kunst darzustellen.<br/>Die weitere Forschung wird den Erfolg dieses Entwurfes erweisen müssen.“<br/><br/>In: Byzantinische Zeitschrift. 97 (2004) Heft 1. S. 194-196.
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