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Börsenverein Verkehrsnummer
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Dr. Ludwig Reichert Verlag
Ursula Reichert
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Wissensliteratur im Mittelalter
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Band 46
Persius-Scholien
Die lateinische Persius-Kommentierung der Traditionen A, D und E
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Udo W. Scholz
Scholz, Udo W.
Udo W.
Scholz
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Altertumswissenschaften; commentarius; Cornutus, Lucius Annaeus; Gelehrtenkommentar; Germanistik; Geschichte; Klosterschulen; Kommentierung; Latein; Literaturwissenschaft; Persius Flaccus, Aulus; Persius-Kommentierung; Probus, Marcus Valerius; Ps-Cornutus; Scholien; Schulautor; Schulkommentar; Sprachwissenschaft
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The Latin medieval commentaries of the Roman satirist Persius (AD 34- 62), gathered from obscure ancient material, are published here for the first time in critical editions of 3 of the 5 anonymous traditions. This project, serving also as a model for other ancient authors, can show the specific reception of a Roman author in different epochs, regions and centres of education, and supply a better basis for the reconstruction of the ancient and early medieval commentaries of Persius.
Die lateinischen mittelalterlichen, aus verlorenem antiken Material hervorgegangenen Schulkommentierungen zum römischen Satiriker Persius (34 bis 62 n.Chr.) werden hier erstmals in kritischen Einzeleditionen von drei der fünf erhaltenen Traditionen vorgelegt. Dieses auch als Modell für andere antike Autoren dienende Projekt soll das Rezeptionsinteresse in verschiedenen Epochen, Regionen und Bildungszentren dokumentieren, auch eine gesichertere Grundlage für die Rekonstruktion der antiken und frühmittelalterlichen Persius-Kommentierung liefern.
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The small corpus of 6 poems of the Roman satirist Persius (AD 34- 62) written during the reign of the emperor Nero was immediately after its publication an enormous success: in ancient and medieval times Persius was a higly esteemed author, read also in the schools and ranked with the “golden authors”. Therefore it is not surprising that his text was often copied and commented on – for those educated and interested in literature and also for school purposes. The ancient commentaries are lost and only at rare points recoverable. But between the 9th and the 16th centuries we have about 650 manuscripts of the text of Persius and many commentaries on it from all over Europe: 35 commentaries composed by single scholars; in 74 manuscripts there exist anonymous school commentaries, which by some tests could be divided into 5 traditions (tradition A to E). This rich material which is very important for the history of education and the transfer of knowledge, is available up to now only in an edition of the text of 4 early manuscripts of the so-called tradition A: now for the first time a complete critical edition of the traditions A, D and E is published. Whereas the scientific interest in the past was focused on the ancient commentaries to Persius, or what was taken for ancient scholia of Persius, now we shall have a diversified area of reseach fields: it will be possible to study the medieval reception of Persius differentiated into particular epochs and centres of education; or to seek an answer to the question of what in this medieval material is of ancient origin; or we can now clarify the relationship and interaction between scholars’ commentaries and school explanations. Since we do not have such continous documentation for any another ancient author, this project might also serve as a model and example for other transmissions of ancient literature. This book is important not only for classical philologists and medieval Latinists, but also for scholars of philologies and cultural studies which are interested in the process of medieval european education and reception of literature or in Nachleben, or in this material as a starting point for further study in the development of European literature and civilizations.
Der zur Zeit des Kaisers Nero schreibende römische Satiriker Persius (34 bis 62 n.Chr.) hatte mit seinem kleinen, nur 6 Satiren umfassenden Büchlein einen sensationellen Erfolg: er war in Antike und Mittelalter ein viel gelesener Autor, auch bald Schulautor, und zählte zum Kanon der „goldenen Autoren“. So überrascht es nicht, dass er häufig kommentiert wurde – für eine gebildete und interessierte Leserschaft, aber auch für den Schulunterricht. Das nur noch punktuell nachweisbare antike Material ist verloren, doch vom 9. bis 16. Jahrhundert besitzen wir aus vielen europäischen Regionen neben etwa 650 reinen Texthandschriften des Persius auch reiche Kommentierungen: etwa 35 einzelnen Gelehrten zuzuschreibende Kommentare und in 74 Handschriften anonyme Schulerläuterungen, die durch Probekollationen in 5 Traditionen (A – E) gegliedert werden konnten. Dieses für die Bildungsgeschichte und Wissensvermittlung wichtige Material, von dem bisher nur die Lesungen der 4 ältesten Handschriften der sog. A-Tradition bekannt sind, wird hier erstmals in einer kritischen Edition der Traditionen A, D und E vorgelegt. War bisher das Forschungsinteresse auf die antike Persius-Kommentierung und auf das gerichtet, was man für antike Persius-Scholien hielt, so wird es jetzt möglich, die mittelalterliche Persius-Rezeption, geschieden nach einzelnen Epochen und Bildungszentren, zu studieren und danach auch die Frage genauer zu beantworten, was an antikem Material noch in den mittelalterlichen Texten bewahrt ist; ferner kann nun das Verhältnis von Schul- und Gelehrten-Kommentaren geklärt werden. Da es für keinen anderen antiken Autor solch eine durchgehende Dokumentation gibt, hat das Projekt auch Modellcharakter. Angesprochen davon sind all die Philologien und Kulturwissenschaften, die an diesem mittelalterlichen Prozess der europäischen Bildungszentren entweder als mediävistische Disziplin oder hinsichtlich der Nachlebens- und Rezeptionsgeschichte oder auch als Ausgangspunkt für spätere kulturgeschichtliche Entwicklungen interessiert sind.
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„Der römische Satiriker Persius zählte seit dem 10. Jh. zum Kanon der Schulautoren, trotz seiner berüchtigten Dunkelheit. Der Bedarf nach einer Kommentierung war also offensichtlich, und seit Remigius von Auxerre haben sich zahlreiche Gelehrte auf diesem Gebiet versucht. Seit dem Früh-MA kursieren aber auch anonyme Scholien unter dem Namen des Cornutus, der laut einer antiken Vita als Lehrer und Nachlaßverwalter des jung verstorbenen Dichters wirkte. Möglicherweise tradieren diese Scholien sogar teilweise noch antikes Material, doch läßt sich ein abschließendes Urteil darüber nicht treffen. Von den fünf Traditionen, in die sich der Cornutus-Kommentar aufgespalten hat, werden in diesem Band die drei ediert, die ein relativ geschlossenes Erscheinungsbild aufweisen. Nur Tradition A, die allen anderen letztlich zugrunde liegt, beginnt schon im Früh-MA; die ersten Hss. datieren aus dem 10. Jh. Die beiden anderen Traditionen sind hingegen ins humanistische Italien des 15. Jh. zu verorten. Die Edition, die sehr klar und übersichtlich gestaltet ist, legt großen Wert auf die Sichtbarmachung der Rezeptionsgeschichte. Das ist eine kluge Entscheidung; gerade bei einem Gebrauchs- und Schultext bietet die Wirkungsgeschichte mit den Anpassungen an die im Einzelfall veränderten Bedürfnisse interessantes und dokumentationswürdiges Material. Gegenüber der Edition von WendeIl V. Clausen und James E. G. Zetzel (München 2004; vgl. auch DA 40, 668), die ihr Ziel darin sieht, einen frühma. Urzustand zu rekonstruieren, ist das ein deutlicher Gewinn, zumal wenn, wie hier in der Einleitung, allen Hinweisen auf Entstehungkontext und Besitzer der einzelnen Hss. so gründlich nachgegangen wird, daß sich tatsächlich für die Texte ein Sitz im Leben ergibt, soweit das möglich ist. Ein ausführlicher Quellen- und Similienapparat, ein Stellen-und ein Namenregister ergänzen den Band.“<br/><br/>In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Bd. 68 (2012) 1. S. 255.
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Udo W. Scholz<br/>1957–62 educated in Latin, Greek and German Philology and History at the Universities of Munich and Erlangen; 1963 PhD; 1969 Associate Prof. at the Univ. of Erlangen-Nürnberg, 1974 full Professor and Head of the Departmant of Classical Philology at the Univ. of Würzburg; 1996 PhD h.c. of the Univ. of Caen/France; since 2007 retired.<br/>Main fields of research: Latin literature of the Republican and Augustan period, Roman historiography, Roman satire, Roman religion.<br/><br/><br/>Claudia Wiener<br/>is professor of classics (latin literature) at Ludwig-Maximilians-Universität of Munich; in 1983-1990 she was a student of classics and german literature at Julius-Maximilians-Universität Würzburg and Università di studi di Siena; in 1993-2000 associate professor at Würzburg; degrees obtained: M.A. (1988), Dr. phil. (1994), Dr. habil. (2003); research interests: relations between philosophy, arts and literature in silver latin authors, transmission of text, neolatin literature.
Udo W. Scholz<br/>1957-62 Studium der Klassischen Philologie, Germanistik und Geschichte in München und Erlangen, 1963 Dr. phil. und 1969 Habilitation an der Univ. Erlangen-Nürnberg, 1974 o. Prof. für Klassische Philologie an der Univ. Würzburg (1996 Dr. h.c. Univ. Caen); seit 2007 emeritiert. <br/>Forschungsschwerpunkte: Lateinische Literatur der republikanischen und augusteichen Zeit, römische Geschichtsschreibung, römische Satire, römische Religion. <br/><br/>Claudia Wiener<br/>1983-1990 Studium der Klassischen Philologie und Germanistik in Würzburg und Siena, 1994 Dr. phil., 2003 Habilitation an der Universität Würzburg, seit 2003 Professor für Lateinische Philologie an der LMU München.<br/>Forschungsschwerpunkte: Beziehungen zwischen Philosophie, Kunst und Literatur in der kaiserzeitlichen lateinischen Literatur, Textüberlieferung, neulateinische Literatur. <br/>
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