04
Börsenverein Verkehrsnummer
15275
Dr. Ludwig Reichert Verlag
Ursula Reichert
info@reichert-verlag.de
20230706
04
EUR
reichert-verlag.de3611
03
01
04
15275
01
Reichert LGNR
3611
15
9783954906116
06
10.29091/9783954906116
22
urn:nbn:de:0306-9783954906116-7
00
ED
E107
DE
00
10
02
16
01
02
Trierer Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften
Die Publikationsreihe „Trierer Beiträge zu den historischen Kulturwissenschaften“ versteht sich als Forum für historisch orientierte und fächerübergreifende Forschungen aus dem Bereich der Kulturwissenschaften. Neben Sammel- und Tagungsbänden umfasst das Spektrum der Reihe auch monographische Studien und Ausstellungskataloge. <br/>Als Herausgeber der Buchreihe fungiert der Vorstand des im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz finanzierten, an der Universität Trier angesiedelten „Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums“ (HKFZ) Trier. Das derzeitige Forschungsthema des HKFZ „Räume des Wissens – Orte, Ordnungen, Oszillationen“ wird in vernetzten Projektgruppen an der Universität Trier sowie in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus dem In- und Ausland bearbeitet.
01
01
Band 16
Intrigen – Die Macht der Möglichkeiten in der mittelhochdeutschen Epik
1
A01
Katharina Hanuschkin
Hanuschkin, Katharina
Katharina
Hanuschkin
01
ger
00
328
03
93
1.4
NHDJ
93
1.4
JBCC
93
1.4
DC
93
1.4
NH
20
Epik; Fiktionalität; Gender Studies; Germanistik; Geschichte; Kulturwissenschaft; Literaturwissenschaft; Mediaevistik; Mittelhochdeutsch
02
00
This study provides a precise definition of the term ‘intrigue’, which has not been a defined term in the medieval studies so far. The analysis is based on a selection of Middle High German novels and epics from the 12th to the 14th century. In addition to their significance for the narrative structure, intrigues prove to be alterable, possible courses of actions for complex, multidimensional characters within the MGH literature. As an interface between drama, plot dynamics and development of characters, intrigues are interwoven with official and private power constellations and provide new impetus to the debate about fictionality in narrative stories of the Middle Ages.<br/>
Mit dem Band erhält der bislang in der mediävistischen Forschung konturlose Intrigenbegriff eine substantiierte Definition. Untersucht werden das ‚Rolandslied‘, Strickers ‚Karl‘, das ‚Nibelungenlied‘, der ‚Herzog Ernst B‘, Gottfrieds ‚Tristan‘, der ‚Friedrich von Schwaben‘, der ‚Iwein‘, ‚Die Krone‘, das ‚Liet von Troye‘ und der ‚Trojanerkrieg‘. Neben ihrer Bedeutung für die Erzählstruktur erweist sich die Intrige als modifizierbare Handlungsmöglichkeit für komplexe, mehrdimensionale Figuren innerhalb der mhd. Großepik. Die Intrige als Schnittstelle zwischen Dramatik, Handlungsdynamik und Figuren-Genese ist verflochten mit Machtkonstellationen des öffentlichen und privaten Raumes und setzt neue Impulse für die Fiktionalitätsdebatte.<br/>
03
00
Based on a selection of Middle High German novels and epics from the 12th to the 14th century, the author analyses the literary motif of intrigues in the courtly literature. The study provides a precise definition of the term ‘intrigue’, which has not been a defined term in the medieval studies so far. On this basis the author shows the nuances and diversities of intrigues within the texts. Intrigues are not only an important motif in MGH narratives, but also substantial components: Without intrigues there would be no ‘Rolandslied’, the story of ‘Herzog Ernst’ would be as short as 650 verses, Tristan would not fall in love with his Isolde, and the tragedy of the ‘Nibelungenlied’ would never take place, as well as the happy ending of the ‘Iwein’. Intrigues exert a profound influence on the narrative structure of MGH epic poetry. In many cases they are the primum movens of the text. As a narrative drive, they have the capacity to put characters in motion, break deadlocked, harmonic constellations of characters, start conflicts, as well as create suspense and comprehensible motivations behind characters’ actions. Thus, they prevent the termination of the narrative. Therefore, intrigues are not only substantial within the base of the storyline, but also they are necessary in an extradiegetic way for the narrator and poet of the narration. The cast of an intrigue consists of complex, multidimensional characters, trying to take charge of their own fate. When they feel and think on the inside, they are even able to show a distinct behaviour towards other characters on the outside. The intrigue turns to be the method of choice for conflict management in cases when a direct confrontation is not possible or does not appear very promising (e.g. by means of the invincibility of an ideal hero or the complex relational structures at court and in families). For that reason, intrigues provide new opportunities for action especially for female characters, which are destined to be passive with respect to their role in medieval narratives. The intrigue in its variety forms is widely spread in the literature of the high medieval epoch and takes charge of different narrative functions. As an interface between drama, plot dynamics and development of characters, intrigues are interwoven with official and private power constellations and provide new impetus to the debate about fictionality in narrative stories of the Middle Ages. The following literary works have been analysed: ‘Rolandslied’ by Pfaffe Konrad, Stricker’s ‘Karl’, ‘Nibelungenlied’, ‘Herzog Ernst B’, ‘Iwein’ by Hartmann von Aue, ‘Die Krone’ by Heinrich von dem Türlin, ‘Tristan’ by Gottfried of Straßburg, ‘Liet von Troye’ by Herbort von Fritzlar and ‘Trojanerkrieg’ by Konrad von Würzburg and ‘Friedrich von Schwaben’.<br/>
Anhand einer Auswahl mittelhochdeutscher Romane und Epen aus dem 12. bis 14. Jahrhundert geht die Autorin dem literarischen Motiv der Intrige in der Epoche des höfischen Mittelalters nach. Der bislang in der Mediävistik konturlose Intrigenbegriff erhält so zunächst eine substantiierte Definition, auf dessen Grundlage die Nuancen und Variationen von Intrigenhandlungen herausgearbeitet werden. Intrigen sind nicht nur ein wichtiges Motiv mittelhochdeutscher Erzählungen, sondern oft ein unverzichtbarer Bestandteil: Ohne Intrigen gäbe es kein ‚Rolandslied‘, die Geschichte um ‚Herzog Ernst‘ wäre nach nicht einmal 650 Versen auserzählt, Tristan bliebe ohne Isolde und die Tragik des ‚Nibelungenliedes‘ wäre ebenso wenig zustande gekommen wie das glückliche Ende des ‚Iwein‘. Intrigen beeinflussen die Erzählstruktur mittelhochdeutscher Großepik maßgeblich. Nicht selten sind sie das primum movens eines Textes. Mit ihrem handlungsdynamischen Potential bewegen Intrigen Figuren zum Handeln, brechen die Statik harmonischer Figurenkonstellationen auf, schaffen Konflikte, Spannungsbögen und nachvollziehbare Handlungsmotivationen und verhindern auf diese Weise den Abbruch der Erzählung. Somit sind Intrigen nicht nur innerhalb der Erzählung unverzichtbar, sondern auch extradiegetisch für den Erzähler und Dichter einer Geschichte. Das Intrigenpersonal besteht aus komplexen, mehrdimensionalen Figuren, die sich über das Fatum hinwegzusetzen versuchen. Sie sind in der Lage auf einer äußeren, den anderen Figuren der Erzählung sichtbaren, Ebene anders zu erscheinen, als sie nach innen denken und fühlen. Das Mittel der Intrige zur Konfliktbewältigung wird dann gewählt, wenn eine offene Auseinandersetzung nicht möglich oder nicht Erfolg versprechend ist (z.B. durch die Unbesiegbarkeit idealer Helden, die Beziehungsgefüge am Hof, komplexe Familienstrukturen). Daher bieten Intrigen gerade Frauenfiguren, die aufgrund ihrer Rollenkonzeption in mittelalterlichen Erzählungen auf Passivität angelegt sind, neue Handlungsmöglichkeiten. Die Intrige in ihrer vielfältigen Ausgestaltung ist in der Literatur der höfischen Epoche weit verbreitet und übernimmt verschiedene erzähltechnische Funktionen. Als Schnittstelle zwischen Dramatik, Handlungsdynamik und Figuren-Genese ist sie verflochten mit Machtkonstellationen des öffentlichen und privaten Raumes und setzt neue Impulse für die Fiktionalitätsdebatte. <br/>Untersucht werden das ‚Rolandslied‘ des Pfaffen Konrad, Strickers ‚Karl‘, das ‚Nibelungenlied‘, der ‚Herzog Ernst B‘, Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘, der ‚Iwein‘ Hartmanns von Aue, ‚Die Krone‘ Heinrichs von dem Türlin, Herborts von Fritzlar ‚Liet von Troye‘, der ‚Trojanerkrieg‘ Konrads von Würzburg und der ‚Friedrich von Schwaben‘.<br/>
06
00
„Die Studie [...] widmet sich mit der Intrige einem wichtigen, bislang wenig untersuchtem Motiv der mittelhochdeutschen Epik. Der von der Forschung oft undifferenziert angewandte Terminus wird erstmals konkret definiert und von anderen Phänomenen (List, Komplott) abgegrenzt.“ <br/><br/>Von: Tina Terrahe<br/>In: Germanisitk. Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen, Band 57 (2016), Heft 3-4, S. 4366. <br/>------------------------------------------<br/>„Hervorzuheben sind nicht nur das Anliegen, sich erstmals gezielt systematisch der Intrige in der mittelhochdeutschen Epik zu widmen, sowie das beeindruckende gattungsubergreifende Textkorpus vom Ende des 12. bis zum 14. Jahrhundert und die jeweils kontextbezogenen Untersuchungen. Es liegt damit auch eine Arbeit vor, die die Vielfalt und Komplexitat des Intrigenmotivs und seiner Funktionen in der mittelalterlichen Literatur vor Augen fuhrt und so im Gesamttableau der germanistisch-mediavistischen<br/>Arbeiten zur ›Intrige‹ einen wichtigen Stellenwert fur sich in Anspruch nehmen darf.“<br/><br/>Von: Claudia Lauer<br/>In: Beiträge zur Geschichte deutscher Sprache und Literatur 140 (2018), Heft 3, S. 406-410.
12
00
Dr. Katharina Hanuschkin, M.A., geb. 1984, studierte Germanistik, Philosophie und Medienwissenschaften an der Universität Trier. Nach der Mitarbeit am Mittelhochdeutschen-Wörterbuch der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, ist sie seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Germanistik/Ältere deutsche Philologie an der Universität Trier.<br/><br/>Forschungsschwerpunkte: - hochmittelalterliche Literatur; - Heldenepik; Darstellung und Codierung von Emotionen in der Vormoderne; - Fiktionalität des höfischen Romans; - Familienkonstellationen in der hochmittelalterlichen Literatur; - Mittelalterrezeption
01
00
03
02
01
D502
02
1200
03
854
07
155814
https://medialibrary.reichert-verlag.de/media/original/9783954906116.jpg
41
00
04
02
01
E107
06
58fe1a91f64332f49bcebf5f5bec5a1c
07
23243
https://medialibrary.reichert-verlag.de/media/pdf/9783954906116_preface.pdf
15
00
04
02
01
E107
06
c66732e291d4840f1403dca0ba7fc186
07
98395
https://medialibrary.reichert-verlag.de/media/pdf/9783954906116_sample.pdf
25
00
04
02
01
E107
06
fa0d23eea151977c4b11a2539f25d53c
07
42086
https://medialibrary.reichert-verlag.de/media/pdf/9783954906116_toc.pdf
Reichert Verlag
01
04
15275
23
DE161050927
25
1065107307
Dr. Ludwig Reichert Verlag
01
https://reichert-verlag.de
02
https://medialibrary.reichert-verlag.de/9783954906116_intrigen_die_macht_der_moeglichkeiten_in_der_mittelhochdeutschen_epik/
03
https://medialibrary.reichert-verlag.de
31
https://medialibrary.reichert-verlag.de/de/file/9783954906116_ebook.pdf
Wiesbaden
DE
04
01
20150101
11
2015
13
15
9783954900862
00
23
DE146124076
Brockhaus Kommissionsgeschäft GmbH
01
https://www.brocom.de
20
04
00
02
79.00
01
R
7.00
EUR
DE