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Börsenverein Verkehrsnummer
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Dr. Ludwig Reichert Verlag
Ursula Reichert
info@reichert-verlag.de
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Trierer Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften
Die Publikationsreihe „Trierer Beiträge zu den historischen Kulturwissenschaften“ versteht sich als Forum für historisch orientierte und fächerübergreifende Forschungen aus dem Bereich der Kulturwissenschaften. Neben Sammel- und Tagungsbänden umfasst das Spektrum der Reihe auch monographische Studien und Ausstellungskataloge. <br/>Als Herausgeber der Buchreihe fungiert der Vorstand des im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz finanzierten, an der Universität Trier angesiedelten „Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums“ (HKFZ) Trier. Das derzeitige Forschungsthema des HKFZ „Räume des Wissens – Orte, Ordnungen, Oszillationen“ wird in vernetzten Projektgruppen an der Universität Trier sowie in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus dem In- und Ausland bearbeitet.
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Band 6
Utilidad y decoro
Zeremoniell und symbolische Kommunikation in den „Leges Palatinae“ König Jacobs III. von Mallorca (1337)
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Gisela Drossbach
Drossbach, Gisela
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Drossbach
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Gottfried Kerscher
Kerscher, Gottfried
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Balearen; Geschichte; Jaime III., Mallorca, Rey; Katalonien; Kulturwissenschaft; Leges palatinae; Philosophie; Politikwissenschaft; Rechtsbuch; Spanien; Zeremoniell
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The theme of the conference proceedings is the question, whether in the 14th century in one of the Catalan kingdoms there has been a first European ceremony or whether it is a hybrid of law book and rules of the court. Thus, the leges palatinae give an insight into the living conditions and the inner structures of the society at court, whereby the illustration of the rich text characterises the manuscript as an important European contemporary document.<br/>
Thema des Bandes ist die Frage, ob es im 14. Jahrhundert in einem der katalanischen Königreiche ein in Europa erstes Zeremoniell gab oder ob es sich um ein Hybrid aus Rechtsbuch und Hofordnung handelt. Mithin geben die Leges palatinae einen Einblick in die Lebensumstände und die inneren Strukturen der Hofgesellschaft.<br/>
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The leges palatinae, which is discussed in the conference proceedings, is a first-rate illuminated manuscript. Its roots and traditions are still unknown, so that the allocation of the texts and miniatures as well as the richly adorned initials has seemed difficult if not impossible so far. This publication is the first to take steps to come closer to the meaning of the manuscript. To proceed from the assumption that it could be a law book, we now pose the question of why the king would have the book designed in the manner of court rules. The sumptuous manuscript shows similarities to future ceremony books – among others – which for their part were not only to regulate life on court itself but also held concrete instructions. The characteristic style of the texts and illustrations clearly indicates that it was not only about the ‘what’ but more strongly about the ‘how’. The agency of the nobles on the rich royal court is therefore reminiscent of a sociogram of how to treat each other at court, what you were allowed to do and what you were not – but, above all, actions were accurately characterised. <br/>In this way, we not only gain a good impression of the organisation of the royal court and the manner of how the king knew to bind the nobles. What is more, the interpretation of text and image unfold the ideal of society at court in the 14th century and the following period, as the aftermaths of the leges palatinae are also a subject of discussion. <br/>Whether these ties, whose ends have been those actions and regulations we know from reports about the court of King Louis XIV of France, have been passed-on legal norms or take-overs from Byzantine ceremony, is to be considered as well as their visualisation – in the historical context of earlier similar manuscripts, of course. The fact that a ruler, some years prior to his fall from power and his death, carries a manuscript on the run, which he gave the (French) king when requesting help against the Aragonese cousin, seems to be historically unique. It emphasises once more the importance of the Catalan manuscript that was to become the basis of Burgundian ceremony and whose provenance has recently been proved by Ulrike Bauer-Eberhardt.<br/>
Bei den im vorliegenden Tagungsband handelt es sich um eine illuminierte Handschrift ersten Ranges. Ihre Wurzeln und ihre Tradition liegen noch im Dunkeln, was die Zuordnung der Texte und Miniaturen sowie der reich geschmückten Initialen bisher schwer bis unmöglich erscheinen ließ. Erstmals wurden in vorliegendem Band Schritte unternommen, der Bedeutung der Handschrift näher zu kommen. Ging man einerseits davon aus, dass es sich um ein Rechtsbuch handeln könne, so wurde hier die Frage gestellt, warum ein König ein solches Buch in der Art einer Hofordnung gestalten ließ. Die Prachthandschrift weist unter anderem Ähnlichkeiten mit späteren Zeremonialbüchern auf, die ihrerseits nicht nur das Hofleben selbst regeln sollten, sondern unter anderem genaue Handlungsanweisungen enthielten. Der Duktus der Texte wie der Illustrationen macht deutlich, dass es nicht nur auf das ‚Was‘ ankam, sondern in verstärktem Maß auf das ‚Wie‘. Die Handlungskompetenz der Adligen am reichen königlichen Hof erinnert somit an ein Soziogramm, wie man sich am Hof begegnen, was man tun durfte und was nicht – vor allem aber wurden die Handlungen genau charakterisiert. <br/>Auf diese Weise erhalten wir nicht nur ein gutes Bild der Organisation des königlichen Hofes und der Art, wie der König die Adligen an sich zu binden wusste. Mehr noch entfaltet die Interpretation von Text und Bild das Ideal einer Hofgesellschaft des 14. Jahrhunderts und der Folgezeit, da auch die Nachwirkungen der Leges palatinae thematisiert werden.<br/>Ob diese Bindungen, deren Ende jene Aktionen und Festlegungen waren, wie wir sie aus den Berichten über den Hof König Ludwigs XIV. von Frankreich kennen, rechtlich tradierte Normen oder Übernahmen aus dem byzantinischen Zeremoniell waren, wird ebenso thematisiert wie deren Verbildlichung – selbstverständlich im historischen Kontext früherer ähnlicher Manuskripte. Denn dass ein Herrscher einige Jahre vor seiner Entmachtung und seinem Tod bei seiner Flucht eine Handschrift mit sich führt, die er dem (französischen) König sogar zum Geschenk beim Ersuchen um Hilfe gegen den aragonesischen Vetter machte, scheint historisch singulär zu sein. Es unterstreicht einmal mehr die Bedeutung dieser katalanischen Handschrift, die das burgundische Zeremoniell beerbte und deren Provenienz neuerdings Ulrike Bauer-Eberhardt beweisen konnte.<br/>
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„[V]oilà un livre très utile qui vient relancer l’intéret pour le somptueux codex bruxellois des Leges Palatinae.“<br/><br/>Von: B. Van den Abeele<br/>In: Scriptorium 2015/LXIX/1<br/>-------------------------------<br/>Ein Vergleich der figurativen Darstellung der Königsgestalt wischen den unter Alsons X. von Kastilien entstandenen Cantigas de Santa María und den Leges Palatinae (Francoise Lainé, <br/>S. 191-204), spanische Conclusiones (Klaus Herbers, S. 205-212) sowie eine kurze Nachbetrachtung zur künstlerischen Heimat der Leges (Ulrike Bauer-Eberhardt, S. 213-215) schließen einen Ergebnisband ab, der nicht nur durch seine thematische Geschlossenheit, sondern auch durch sein gediegenes Bildmaterial (neben zahlreichen Abbildungen im Text noch 16 farbenprächtige Tafeln als Anhang) besticht und für die weitere Erforschung der Leges Palatinae, aber auch der mittelmeerischen Kultur hinfort unentbehrlich sein wird.<br/><br/>Ludwig Vones<br/><br/>In: Deutsches Archiv Bd. 72-2 (2016)<br/>--------------------------------<br/>„Un ricco apparato iconografico a colori completa questo bel volume fornendo chiavi di lettura essenziali per un soggetto che ha nella dimensione delle immagini una componente imprescindibile.“<br/><br/>In: Archivo Storico Italiano, 2015, S. 167-168.<br/>--------------------------------<br/>„Dank des Buches verfügen wir nun über wichtige Bausteine für eine bessere Kontextualisierung der „Leges Palatinae“. [...] In dem Buch finden sich auch verschiedene, ja divergierende Interpretationen der Natur der „Leges Palatinae“. [...] Es handelt sich also um ein reiches, polyphones, aber letztlich nicht unproblematisches<br/>Buch. Die Fragestellung ist hochrelevant; manche Analysen vermögen sofort zu<br/>überzeugen, und die Zusammenführung verschiedener, ja gegensätzlicher Interpretationen<br/>ist lobenswert. [...] Zusammenfassend lässt sich daher sagen, dass „Utilidady decoro“ eine hilfreiche, begrüßenswerte und mit einem üppigen Bilddossier illustrierte Etappe in der Annäherung an die „Leges Palatinae“ darstellt, aber gleichzeitig auch ein Anreiz, diese noch weiter zu erforschen, um eines Tages zu einer kohärenteren Interpretation dieses vielschichtigen Textes zu gelangen.<br/><br/>Von: Stéphane Péquignot<br/>In: Zeitschrift für Historische Forschung 2/2016, S. 362-364
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Professor Gisela Drossbach <br/>obtained her doctorate in 1993 with a thesis about the clergy Konrad von Megenberg from Regensburg and habilitated with a thesis about the Roman hospital of Santo Spirito in Sassia and its illuminated rules of the order. Further stages in her research are Medieval and Early Modern statutes and the genesis of pontifical decretal law. She teaches Bavarian and Swabian regional history/Middle Ages at University Augsburg.<br/><br/><br/>Professor Gottfried Kerscher <br/>obtained his doctorate in 1985, did research in Florence, Rome, Avignon, Barcelona, and on the Balearic Islands. His book about Late Medieval palace building in France, Spain, and Italy, from the year 2000, exposed him to the prime of Majorcan palace architecture and the ceremony taking place inside. He teaches art history of the Middle Ages at University Trier.<br/>
Prof. Dr. Gisela Drossbach <br/>wurde 1993 mit einer Arbeit über den Regensburger Kleriker Konrad von Megenberg promoviert und habilitierte sich über das römische Hospital von Santo Spirito in Sassia sowie dessen illuminierte Ordensregel. Weitere Etappen ihrer Forschung sind die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Statuten sowie die Genese des päpstlichen Dekretalenrechtes. Sie lehrt bayerische und schwäbische Landesgeschichte/Mittelalter an der Universität Augsburg.<br/><br/><br/>Prof. Dr. Gottfried Kerscher <br/>wurde 1985 promoviert, forschte in Florenz, Rom, Avignon, Barcelona und auf den Balearen. Sein Buch über den spätmittelalterlichen Palastbau in Frankreich, Spanien und Italien aus dem Jahr 2000 brachte ihn mit der Blüte der mallorquinischen Palastbaukunst und dem darin stattfindenden Zeremoniell in Berührung. Er lehrt Kunstgeschichte des Mittelalters an der Universität Trier.<br/>
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