Seit rund 60 Jahren wird die Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg als eigene Forschungsdisziplin betrieben.
Dieses Buch legt erstmals eine Zusammenschau der bisherigen Forschungsergebnisse und der noch offenen Fragen vor.
Die Autoren gehen zurück zu den ersten Zeugnissen christlicher Architektur und verfolgen die Entwicklung bis zu den bedeutenden Klöstern am Vorabend der Reformation. Sie ergründen die frühe Entwicklung der Pfalzen und Städte, wobei Skelette und Speiseabfälle viele Informationen über Ernährung, Wirtschaftsweise und Glaubenswelt der damaligen Bevölkerung preisgeben. Neu entdeckte Mauern, Gruben und Funde geben Einblicke in den Alltag auf dem Land und auf Burgen. Sie zeugen auch von den Mühen und genialen Erfindungen in Bergbau, Schifffahrt und Handwerk.
Ausführliche Literaturangaben zur Vertiefung ergänzen den Band und lassen ihn mit vielen Fotos und Plänen zu einem Handbuch der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg werden.
Seit über 60 Jahren sind die im Boden erhaltenen Überreste aus dem Mittelalter ein Arbeits- und Forschungsfeld der archäologischen Denkmalpflege und der Universitäten in Baden-Württemberg. Die Ergebnisse der zahlreichen größeren und kleineren Ausgrabungen sind ebenso umfangreich wie die Erkenntnisse neu und bedeutend: älteste Zeugnisse christlicher Architektur, mächtige Klöster oder die Entwicklung der Pfalzen und Städte waren ebenso Gegenstand archäologischer Forschung wie Skelette und Speiseabfälle mit vielen Informationen über Ernährung, Wirtschaftsweise und Glaubenswelt der damaligen Bevölkerung. Neu entdeckte Mauern, Gruben und Funde ermöglichten Einblicke in den Alltag in Stadt und Land. Sie zeugen auch von Mühen ebenso wie genialen Erfindungen in Bergbau, Schifffahrt und Handwerk.
Barbara Scholkmann und Fabian Brenker legen in diesem Buch erstmals eine zusammenfassende Bilanz vieler durch die Grabungen neu gewonnenen Einsichten in die Welt des Mittelalters vor. Dazu gehören die ländlichen Siedlungen mit Haus, Hof, Feld und Weide ebenso wie die Pfalzen und Königshöfe als Aufenthaltsorte der Herrscher, z.B. Rottweil. Ein umfangreiches Kapitel widmet sich der Stadtarchäologie mit Ergebnissen unter anderem zu Ulm, der einzigen mittelalterlichen Großstadt im Südwesten, zur zähringischen Gründungsstadt Freiburg, der Bischofsstadt Konstanz und nicht zuletzt der Landeshauptstadt Stuttgart. Die archäologische Erforschung von Burgen ergab interessante Ergebnisse in die Entwicklung adeliger Repräsentation und Herrschaftsausübung. Die Bilanz zur Sakralarchäologie umfasst Kirchen, Klöster und Stifte; Friedhöfe und Kirchenbestattungen wurden im Rahmen einer Archäologie des Todes untersucht. Daneben werden auch die archäologisch erforschten Zeugnisse mittelalterlichen jüdischen Lebens zusammengestellt. Zu Handwerk und gewerblicher Produktion können umfangreiche neue Entdeckungen beschrieben werden. Dazu kommen Ergebnisse zum Handel und Verkehr zu Wasser und zu Lande. Ganz besonders vielfältig ist schließlich das Spektrum an neuem Wissen zur materiellen Kultur, der Vielzahl der Alltagsgegenstände, ihrem praktischen Nutzen wie ihrer gesellschaftlichen Bedeutung. Vorangestellt ist ein umfassender Überblick über die Forschungsgeschichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg, eine wertende Stellungname zu den bisher vorliegenden Erkenntnissen bildet den Abschluss.
Insgesamt liegt mit diesem Werk eine umfassende Bilanz der bisherigen archäologischen Erforschung des Mittelalters in Baden-Württemberg vor, die nicht nur für die mediävistischen Nachbardisziplinen eine sehr gut aufbereitete Information über den aktuellen Forschungsstand bietet, sondern auch eine wichtige Basis für künftige Forschungsansätze, Schwerpunktsetzungen und Bewertungen im Fach selbst bietet.
Barbara Scholkmann hat als Mitarbeiterin der archäologischen Denkmalpflege und danach als Professorin an der Universität Tübingen die Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg über Jahrzehnte aktiv begleitet. Sie ist eine der führenden Vertreterinnen des Fachs in Deutschland.
Fabian Brenker, Jahrgang 1989, studierte Archäologie des Mittelalters und Geschichtswissenschaften an den Universitäten Tübingen und Bamberg und promovierte in Innsbruck. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der materiellen Kultur des Hoch- und Spätmittelalters."