Von der Antike bis zur Gegenwart wird auf 300 Seiten und mit über dreihundert Bildern die theologie- und kunstgeschichtliche Entwicklung der Orte dargestellt, an denen die Sakramente der Taufe, der Beichte und des Abendmahls gespendet werden und die Predigt gehalten wird. Beispielhaft werden sowohl die archäologischen und kunsthistorischen Highlights herangezogen, gleichermaßen aber auch schlichte, volkstümliche Ausführungen herangezogen. Das Buch wendet sich an Leserinnen und Leser, denen an einem Überblick gelegen ist, seien sie Geistliche, weil sie an diesen Orten agieren oder weil sie als Studierende an ihnen agieren werden, seien sie Kirchenbesucher, die ihrerseits in die Geschichte einordnen wollen, was sie sehen und oft genug bestaunen.
Zeit- und konfessionsübergreifend wird die Entwicklung der liturgischen Orte im Kirchenraum auf 300 Seiten und mit über dreihundert Bildern erzählt. Altar, Kanzel, Taufstein und Beichtstuhl sind sichtbarer Ausdruck von Abendmahl, Predigt, Taufe und Beichte. Sie werden in der evangelischen Kirche als die vier Gnadenmittel bezeichnet, in der katholischen Kirche sind es vier der sieben Sakramente. Betrachtet man die liturgischen Orte von der Antike bis zur Gegenwart, so sind sie nicht nur einem formalen Wandel unterworfen, sondern sie spiegeln auch die theologiegeschichtlich bedingten Veränderungen der an ihnen vollzogenen Handlungen. Unter den exemplarisch angeführten Objekten werden viele genannt, die auch Eingang in die Kunstgeschichte gefunden haben, genauso aber solche, die in einfachen Dorf- und Landkirchen das Interesse der Kunsthistoriker nicht geweckt haben. Aber wo sie auch immer zu finden sind, sind sie form- und bildgewordene Zeugnisse von Verkündigung und Glaube, manchmal hoch komplex, manchmal schlicht und volkstümlich. Während für die frühchristliche Entwicklung Beispiele im Gebiet des Römischen Reiches herangezogen werden, so konzentriert sich die Auswahl mit fortschreitender Zeit auf Mitteleuropa und den deutschsprachigen Raum.
In diesem Sinn wendet sich das Buch an Leserinnen und Leser, denen an einem Überblick gelegen ist, seien sie Geistliche, weil sie an diesen Orten agieren oder weil sie als Studierende an ihnen agieren werden, seien sie Kirchenbesucher, die ihrerseits in die Geschichte einordnen wollen, was sie sehen und oft genug bestaunen. Es ist zugleich ein Beitrag zur Ikonographie evangelischer und katholischer Glaubensaussagen, denn die liturgischen Orte erläutern selbst in Wort und Bild den an ihnen verkündeten und vollzogenen Glauben. Zugleich geben sie mit zeitgenössischen Bildern Einblick in den Vollzug der Liturgie in ihrer jeweiligen Zeit.
„[…] Das Buch empfiehlt sich nicht nur mit Blick auf den protestantischen Kirchenraum, sondern auch auf den katholischen. Denn die Darstellung nimmt die vor- wie nachreformatorischen Entwicklungen auf und zeigt Beziehungen sowie gegenseitige Bedingungen konfessioneller Prägungen auf. […] Besonders beachtenswert sind die Kapitel zu Beichtorten und Kanzeln, die eine hilfreiche Übersicht bieten. Mit vier kleineren Kapiteln schtießt das Buch
und befragt die liturgischen Orten nach ihrem Bezug zur Gemeinde, weist ikonographische Gesetzmäßigkeiten
aul blickt auf liturgisches Handeln außerhatb des Kirchenraums und stettt die Frage, wieweit die ,,Heitigkeit
der Gnadenmittel" durch die liturgischen Orte verdeutlicht wird. lm Anhang finden sich Anmerkungen,
ein kapitelweise gegliedertes Verzeichnis wichtiger Literatur sowie der Bitdnachweis mit lnternetlinks. ,,Den
Often der Spendung der Gnadenmittel eine neue Aufmerksamkeit zu schenken" (S. foo), diesen Wunsch
erlütlt Sörries Buch für mich ohne Zweifel.“
Von Christoph Schmitt
In: Kirchenpädagogik, Ausgabe 22, S. 57
Reiner Sörries, *1952 in Nürnberg, ist Theologe, Christlicher Archäologe und Kunsthistoriker, apl. Prof. für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte am Fachbereich Theologie der Universität Erlangen. Von 1991 bis 2015 war er Direktor des Museums für Sepulkralkultur in Kassel. Im Ruhestand seit 2016 lebt er in Kröslin an der Ostsee.