Zur Wirksamkeit musiktherapeutischer Interventionen aus entwicklungsneurobiologischer Sicht
2006 DOI: https://doi.org/10.29091/9783752001846/009 Seite 137 - 156 9783752001846_009.pdf 172,6 KBIn diesem Beitrag geht es um den Wert und die Nutzbarkeit neurobiologischer Erkenntnisse als mögliche Hilfen für das Verständnis der Wirksamkeit musiktherapeutischer Interventionen. Beschrieben werden die Reifungsschritte des auditiven Systems, die neuronale Verankerung auditiver Erfahrungen sowie deren Verkoppelung mit anderen Sinnesorganen und übergeordneten Strukturen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie neuronale Beziehungsmuster entstehen, wie Musikerfahrungen im Gehirn verankert und mit anderen Erfahrungen verknüpft werden. Auf dieser Grundlage wird anschließend herausgearbeitet, wie die Fähigkeit Beziehungen herzustellen biologisch von Anbeginn des Lebens verankert wird. Über die fundamentale Bedeutung von Beziehungserfahrungen werden die Möglichkeiten beleuchtet, die der Musik in der Therapie zukommt. Dabei wird versucht, einen Zusammenhang herzustellen zwischen der therapeutischen Wirkung von Musik und der Reaktivierung und Stabilisierung früh angelegter und ganzheitlich organisierter Beziehungsmuster, den sog. Gestaltphänomenen.