Jahrbuch Musiktherapie / Music Therapy Annual

Band 10 (2014) Mentalisierung und Symbolbildung in der musiktherapeutischen Praxis / Vol. 10 (2014) Mentalization and Symbol Formation in Music Therapy Practice

Gudrun Bassarak

Mentalisieren in der Musiktherapie mit Kindern und Jugendlichen

2014 DOI: https://doi.org/10.29091/9783752001921/007 Seite 119 - 152 9783752001921_007.pdf 7,4 MB

Der Mensch kann über das Denken, Handeln und Fühlen anderer Menschen nachdenken und sich Vorstellungen von deren Psyche machen. Aus diesen Beobachtungen kann er modellhafte Wirklichkeitskonstruktionen erstellen. Ebenso erstellt sich der Mensch in kontinuierlicher Selbstbeobachtung modellhafte Konstruktionen seiner eigenen Psyche. Diese Fähigkeit, das Mentalisieren, entwickelt sich unter der Voraussetzung sicherer Bindungsbeziehungen vor allem in den ersten vier Lebensjahren und wird das gesamte Leben über immer weiter ausdifferenziert. Die Fähigkeit, differenziert und flexibel zu mentalisieren, bietet die Voraussetzung für gelingende soziale Interaktionen. Die Art und Weise bzw. mit welcher Qualität diese Fähigkeit angelegt wird, wirkt sich auf das gesamte Leben des Einzelnen als Teil der Gesellschaft aus. Die Beachtung der Fähigkeit zu mentalisieren ist daher von größter Bedeutung für die psychotherapeutische und musiktherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Im folgenden Beitrag geht es theoretisch begründet und anhand von Fallbeispielen um Hemmungen, Blockaden und Störungen der Mentalisierungsfähigkeit und um sich daraus ergebende Konsequenzen und Chancen für die musiktherapeutische Arbeit.

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