Neue(s) Formen? Form in der Musik des 20. Jahrhunderts und in Improvisationen der Musiktherapie
2015 DOI: https://doi.org/10.29091/9783752001938/002 Seite 11 - 34 9783752001938_002.pdf 334,3 KBDer Beitrag untersucht den Formbegriff in der Musik des 20. Jahrhunderts anhand von Aussagen ausgewählter Komponisten und illustriert Entwicklungen zum Verständnis musikalischer Form. Diese Aspekte werden mit Form in Improvisationen der Musiktherapie in Zusammenhang gebracht. Ein Schwerpunkt liegt auf dem für Komponisten des 20. Jahrhunderts bedeutungsvollen Zusammenhang von Form und Zeit, der auch für die Musiktherapie von Bedeutung ist. Die Relevanz von Zeiterleben und Zeitgestaltung sowie eines gelingenden Umgehens mit Zeit wird am Beispiel der Depression illustriert. In Improvisationen der Musiktherapie kommt in der Formbildung individuelles Sein in der Zeit zum Ausdruck, über Form und Formgestaltung im Medium Musik erschließen sich insofern wichtige diagnostische und therapeutische Aspekte. Die Untersuchung illustriert darüber hinaus, dass die Grenzen zwischen Musik im künstlerischen wie therapeutischen Kontext durch Veränderungen des Formverständnisses im 20. Jahrhundert durchlässiger geworden sind. Dies zeigt sich in der Betonung des prozessualen Charakters musikalischer Form, in der Berücksichtigung spontaner und improvisierter Gestaltbildung, Form gebender sozialer Interaktion und der Berücksichtigung individuellen Erlebens und Bedeutens von Form.