Jahrbuch Musiktherapie / Music Therapy Annual

Band 11 (2015) Formen / Vol. 11 (2015) Forms

Frank G. Grootaers

Formenbildung Versuch über die Morphologie eines allgemeinen Wirklichkeitsprinzips

Hommage à Wilhelm Salber

2015 DOI: https://doi.org/10.29091/9783752001938/003 Seite 35 - 84 9783752001938_003.pdf 603,5 KB

Der Begriff Formenbildung ist das Passepartout (Hauptschlüssel) zu den Phänomenen des seelischen Geschehens und zugleich zu der wissenschaftlichen Erfassungsweise, die von Wilhelm Salber als morphologische Psychologie entwickelt wurde. Im vorliegenden Essay werden sechs konstituierende Momente der Formenbildung expliziert: 1. Herstellung von ganzen Zusammenhängen (Wirkungseinheiten) 2. psychischer Gegenstand im Umgang mit gelebter Alltäglichkeit und erinnertem Traum 3. immanente Wechselbezüglichkeit zwischen Regelwerk und Ereignis 4. Übergangsunternehmen 5. Gestaltbrechung (Ausdrucksbildung in Anderem) 6. Werk (Generierung von Sinnordnungen) Die Formenbildung einer Musiktherapie als Beratungswerk einer Gruppe – so das illustrierende Beispiel – weist sich aus als Kultivierung bestimmter Erfahrungen, die bei ungewohnten Tätigkeits-Formen ansetzen: spontanem Spielen und Erzählen von Einfallendem her. Diese Kultivierungsarbeit, die ihre Motivation im Leben der seelischen Formenbildung selbst begründet, gleicht einem Atelier, in dem Anders-Werden kunstanalog und wissenschaftsnah betrieben wird.

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