Die Kirchen der Dunklen Jahrhunderte, der Zeit zwischen Spätantike und Mittelalter, wurden lange Zeit recht stiefmütterlich behandelt. Zwar hat man sich schon früh für die in dieser Zeit vollzogenen nachhaltigen Veränderungen interessiert und nach deren Ursachen geforscht, doch wurden die Bauten stets isoliert und unter rein gattungsimmanenten Kriterien untersucht. Diesem Desiderat ist ein an der LMU München gehaltenes Kolloquium entsprungen, dessen gesammelte Beiträge in diesem Sammelband nun vorliegen. Thematisiert werden neben bauarchäologischen Befunden auch historische, urbanistische sowie raumsoziologische Fragestellungen.
Sabine Feist, geboren 1985 in Köln, studierte von 2005 bis 2011 Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Alte Geschichte in Freiburg, Athen, Basel und Göttingen. Zwischen 2012 und 2016 folgte ein Promotionsstudium der Spätantike und Byzantinischen Kunstgeschichte und der Klassischen Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, das durch verschiedene Stipendien unterstützt wurde (u. a. Fellowship am Research Center for Anatolian Civilizations der Koç University in Istanbul, Mitgliedschaft der Graduiertenschule Distant Worlds der LMU München, Reisestipendium der LMU München). Seit 2015 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Orientalische Archäologie und Kunstgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Neben der spätantiken und byzantinischen Sakralarchitektur sind weitere Forschungsschwerpunkte unter anderem die Inszenierung von Heiligkeit in Spätantike und Frühmittelalter, spätantike Skulptur sowie die Wissenschaftsgeschichte.
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.
Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.
Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.
In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.