Die Studie widmet sich der detaillierten Auswertung von der vorhandenen handschriftlichen Evidenz der Platons Nomoi sowie der Erläuterung der textlichen Überlieferung von diesem Werk. Die gegenseitigen Verhältnisse der bestehenden Textzeugen werden ausführlich erforscht mit der Intention ihre Rolle in der Textrekonstitution zu bestimmen. Zeitgleich liegt der Fokus auf den Kopisten und Gelehrten, die diese Handschriften hergestellt, emendiert und annotiert haben.
Die Arbeit widmet sich der detaillierten Auswertung von der vorhandenen handschriftlichen Evidenz der Platons Nomoi sowie der Erläuterung der textlichen Überlieferung von diesem Werk. Die gegenseitigen Verhältnisse der bestehenden Handschriften werden ausführlich erforscht mit der Intention ihre Rolle in der Textrekonstution zu bestimmen. Zeitgleich liegt der Fokus auf den Kopisten und Gelehrten, die diese Handschriften hergestellt, emendiert und annotiert haben.
Genauer betrachtet umfasst die Studie in erster Linie die primären Manuskripte aus dem 9. Jh., und zwar Parisinus gr. 1807 (=A) and Vaticanus gr. 1 (=O). Als Hauptziel gilt der Versuch ihre Verhältnisse zu etablieren und die Beweise für ihre nicht vorhandenen Quellen unter die Lupe zu nehmen, um den (Un)abhängigkeitsstatus bestimmen zu können. Diese zwei Handschriften werden auch individuell besprochen mit dem Schwerpunkt auf der Unterscheidung zwischen den späteren Korrektoren und dem Schreiber selbst. Darüber hinaus handelt es sich darum, sofern möglich, welche Korrekturen aus einer anderen Handschrift neben der Vorlage übernommen wurden und welche sich auf dieselbe Vorlage beziehen.
Anschließend handelt die Studie von den Zusammenhängen und Abhängigkeiten aller weiteren (sekundären) Manuskripte, die zu den “A” und “O” Familien gehören. Besonders erwähnenswert sind Marcianus gr. 188, das zahlreiche Korrekturen von Georgius Gemistus Plethon enthält, einige von denen auf einen verlorengegangenen Kodex zurückgehen, und Marcianus gr. 187 mit der großen Anzahl von interessanten Randnotizen durch Kardinal Bessarions Hand.
Daraufhin werden zwei wichtigen zusätzlichen Überlieferungsaspekte hervorgehoben, und zwar die lateinischen Übersetzungen des 15. Jh. und die Druckausgaben des 16. Jh. Ihre Texte werden dementsprechend untersucht und mit ihren wahrscheinlichsten Quellen verglichen.
Im Fokus steht außerdem indirekte Überlieferung, insbesondere direkte Zitaten aus den Nomoi, die von antiken Autoren übernommen wurden und manchmal zuverlässigere Lesarten anbieten als diejenigen aus den primären Textzeugnissen.
Diese Arbeit stellt also einen Versuch dar, die platonischen Studien aus der Perspektive der Textkritik sowie Manuskriptforschung zu vertiefen bzw. aufzufrischen und den Text der Nomoi in aller Ausführlichkeit zu untersuchen. Das ist insbesondere relevant angesichts der Tatsache, dass nicht alle vorhandenen Handschriften von diesem Werk kollationiert wurden und dass einige früheren verfügbaren Kollationen nicht immer vertrauenswürdig oder vollständig sind.
Anton Sadovskyy
seit 05/2022 Lehrer in der Hamburger Schule beim Pachthof
seit 04/2020 Kursleiter in der Hamburger Volkshochschule
07/2020 bis 12/2021
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Akademievorhaben „Etymologika. Ordnung und Interpretation des Wissens in griechisch-byzantinischen Lexika bis in die Renaissance. Digitale Erschließung von Manuskriptproduktion, Nutzerkreisen und kulturellem Umfeld” am Institut für Griechische und Lateinische Philologie der Universität Hamburg unter der Trägerschaft der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
10/2019 bis 06/2020
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt C06 „Griechische Aristoteles-Manuskripte in Unterricht und Auslegungspraxis“ des Sonderforschungsbereiches 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ der Universität Hamburg
10/2016 bis 09/2019
Promotion magna cum laude (06.11.2019) an der Universität
Hamburg zum Thema “The Manuscript Transmission of Plato’s Laws
(Books I and V)”
10/2016 bis 09/2019
Kollegiat des Graduiertenkollegs des Sonderforschungsbereiches 950
“The Manuscript Cultures” an der Universität Hamburg
10/2015 bis 06/2016
Forschungsstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes mit dem Vorhaben zum Thema “Die Pronomen-Subjekte in Texten von Platons Dialogen” am Institut für Griechische und Lateinische Philologie der Universität Hamburg
09/2007 bis 08/2016
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent für Latein, Altgriechisch und Neugriechisch im Fachbereich der Klassischen Philologie an der Iwan-Franko-Universität Lwiw (Ukraine)
09/2006 bis 06/2007
Masterabschluss in der Klassischen Philologie (mit Auszeichnung)
an der Iwan-Franko-Universität Lwiw (Ukraine).
Dozent für Latein, Altgriechisch, Neugriechisch und antike Literatur.
Dozent für Englisch.
Forschungsschwerpunkte:
Textkritik, Manuskriptforschung, Platons Nomoi, Überlieferung des Eustratios-Kommentars zum zweiten Buch der aristotelischen Analytica posteriora, Überlieferung der Etymologika in Süditalien.