This bibliography is a collection of ca. 3,600 publications on new West Iranian languages and dialects (except Persian) that have been published in Iran since the revolution of 1979. It includes works on languages and dialects, e.g., grammars, dictionaries, and articles from linguistic journals, and provides the first comprehensive account of Iranian research on the subject. In addition, it also contains works written in local idioms, e.g., dialect poems, proverbs, riddles, children's songs, etc. By collecting approximately 900 such dialect publications, together with folkloristic studies on dialect literature, this is also the first comprehensive and systematic bibliography of Iranian dialect folklore studies. The entries are presented following a genetic-geographical system that is explained in the introduction. For each entry, either an English translation of the title is added or an explanation of the publications' contents.
In diesem Buch legt der Autor die erste und Vollständigkeit anstrebende Bestandsaufnahme persischsprachiger Forschung zu iranischen Sprachen und Dialekten (außer Persisch) vor. Neben sprachwissenschaftlichen Arbeiten werden auch literarische Veröffentlichungen in iranischen Sprachen und Dialekten erfaßt, z.B. Folkloretexte, lokale Dialektpoesie und Arbeiten über diese. Da die iranische Dialektforschung in den letzten 20-30 Jahren einen starken Aufschwung erlebt hat und ältere Arbeiten (von vor 1980) bibliographisch gut erfaßt sind, beschränkt sich das vorliegende Werk auf seit 1980 veröffentlichte Bücher und Aufsätze und enthält insgesamt ca. 3.600 Titel. Der Großteil von diesen bezieht sich auf im Iran gesprochene Idiome wie Taleshi, Gilaki, Semnani, Kurdisch und Lori (zusammen 27 Sprachen oder Dialektgruppen). Daneben werden auch lokale Varianten (Akzente) des Persischen, historische Dialektformen (z.B. der Fahlaviyyat-Dichtung) und nicht-iranische Minderheitensprachen wie Azeri-Türkisch und Arabisch berücksichtigt. In Afghanistan und Tadschikistan verbreitete Sprachen und Dialekte und Publikationen aus diesen Ländern werden ebenfalls mit aufgenommen, ihre Zahl ist jedoch im Vergleich zu denjenigen aus Iran gering.
Der Band will Vielfalt und Reichtum der Veröffentlichungen über und in iranischen Sprachen und Dialekten der Forschung zugänglich machen. Die Anordnung der 27 Sprachen/Dialektgruppen folgt einer in der Einleitung erläuterten Kombination genetischer und regionaler Kriterien. Die Publikationen zu jeder Sprachgruppe werden in allgemeine, phonologische, morphologisch/syntaktische, lexikalische und literarische Arbeiten eingeteilt, zum Teil mit weiter verfeinerten Unterteilungen. Jeder Titel wird übersetzt oder sein hauptsächlicher Inhalt wird zusammengefaßt. Der systematische Teil der Bibliographie wird durch ein nach Autorennamen geordnetes alphabetisches Verzeichnis der Titel ergänzt. Die Einleitung führt auch in die iranische Dialektologie und deren Geschichte und Begrifflichkeit ein. Ihr folgt ein bibliographischer Überblick über neuere nicht-persischsprachige Veröffentlichungen zu iranischen Sprachen und Dialekten.
Das vorliegende Werk ist das erste seiner Art, es erschließt auf umfassende und innovative Weise bibliographisches Neuland. Es strebt an, ein bibliographisches Referenzwerk für alle im Iran verbreiteten Sprachen (außer Persisch) zu sein und ist somit einschlägig für Disziplinen wie Iranistik, Turkologie, Semitistik, Kurdologie etc. Vor allem die umfassende und in dieser Form bislang noch nicht versuchte Berücksichtigung von Literatur in Sprachen und Dialekten Irans kann auch für andere Disziplinen wie Literaturwissenschaft oder Ethnologie wichtige Impulse liefern.
Ludwig Paul
1963 Geboren in München
1985-95 Studium (Iranistik, Sprachwissenschaft) in Bonn, Göttingen, Peshawar (Pakistan)
und Teheran (Iran); Abschluß: Promotion im Fach Iranistik
1995-96 Forschungsaufenthalt am Van Leer Institute (Jerusalem)
1996-2003 Assistent am Seminar für Iranistik der Universität Göttingen
2002 Habilitation (Universität Göttingen) im Fach Iranistik
2003- Professor für Iranistik an der Universität Hamburg
2011/16/21 Gastprofessuren an den Universitäten Jerusalem (Israel) und Yerevan (Armenien)
Forschungsschwerpunkte: 1. Historische iranische Sprachwissenschaft, insbesondere Geschichte des Persischen; 2. Westiranische Dialektologie, insbesondere Kurdisch und kurdoide Sprachen