Kein anderer Kaiser herrschte in den drei Jahrhunderten zwischen Augustus und Konstantin dem Großen so lange wie Antoninus Pius. Trotzdem gehört dieser Kaiser zu den am wenigsten bekannten – schließlich kann seine Regentschaft weder Intrigen am Kaiserhof noch Verschwörungen im Senat, weder Vulkanausbrüche noch große Schlachten
an den Grenzen des Reichs vorweisen. Doch gerade vor dem Hintergrund der heute grassierenden Mode ausufernder Selbstinszenierung lohnt es sich, die Herrschaft dieses pflichtbewussten Kaisers zu betrachten, dem nichts ferner lag als sich in Szene zu setzen. Zitate antiker Autoren, Lebensläufe von Zeitgenossen des Antoninus und zahlreiche Münzporträts sollen im vorliegenden Porträt helfen, dem Kaiser und seiner Zeit möglichst nahe zu kommen. Den Zugang erleichtern Infoboxen, in denen wichtige römische Ämter und Begriffe erklärt werden.
Antoninus Pius war der Kaiser, der in den drei Jahrhunderten zwischen Kaiser Augustus und Konstantin dem Großen am längsten regierte. Doch außerhalb der Fachwelt ist er nahezu unbekannt. Schließlich konnte die Regentschaft des Antoninus weder Intrigen am Kaiserhof noch Verschwörungen im Senat, weder Vulkanausbrüche noch große Schlachten an den Grenzen des Reichs bieten. Das Buch zeigt überzeugend, dass es sich trotzdem lohnt, die Herrschaft dieses pflichtbewussten Kaisers zu betrachten, der völlig frei war von Ruhmsucht und Eitelkeit und damit einen wohltuenden Kontrast zu den heute grassierenden Selbstinszenierungen bietet. Zitate antiker Autoren und Lebensläufe von Zeitgenossen des Antoninus helfen, dem Kaiser und seiner Zeit möglichst nahe zu kommen. Den Zugang erleichtern Infoboxen, in denen wichtige Ämter und Begriffe erklärt werden. Einen besonders eindrücklichen Blick auf den Kaiser und seine Familie erlauben zahlreiche Münzporträts. Um Einzelheiten besser erkennen zu können, werden die Münzen vergrößert wiedergegeben. Damit dadurch nicht der Gesamteindruck dieser kleinen Kunstwerke leidet, geschieht dies allerdings nur maßvoll.
„Aumann gelingt es, dem vermeintlichen Langweiler in Purpur neue Seiten abzugewinnen und das Bild dieses lange Zeit unterschätzten Kaisers an wichtigen Stellen zu korrigieren.“
Von Theodor Kissel
In:
https://www.spektrum.de/rezension/buchkritik-zu-antoninus-pius am 19.09.2019
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„„Eigentlich“ ist der Autor, Günter Aumann, Mathematiker. Aber wie das Leben manchmal spielt, ergeben sich über den täglichen Beruf hinaus ganz neue Interessen. Günter Aumann sei Dank für dieses spannende und inhaltsreiche Buch über Antoninus Pius, wohin ihn die Numismatik trieb, die die Grundlage für dieses Werk bildet.
Unbedingt lesenswert, nicht nur für Liebhaber und Experten der römischen Geschichte.“
Von Gabriele Klempert
In:
http://www.kunstbuchanzeiger.de/de/themen/epochen/rezensionen/2038/
Günter Aumann (Jahrgang 1952) war über 20 Jahre Professor für Geometrie/Computergeometrie an der Universität Karlsruhe (TH), jetzt Karlsruher Institut für Technologie. Neben modernen Entwicklungen interessierten ihn dabei auch
die antiken Wurzeln der Geometrie, was sich in mehreren Buchveröffentlichungen niederschlug. Vertieft wurde diese Beziehung zur Antike durch eine jahrzehntelange, seit seiner Pensionierung noch intensivierte Beschäftigung mit römischen
Münzen. Ausgelöst wurde diese Passion 1972 durch den Erwerb eines Denars des Antoninus Pius.