Mit dem vorliegenden Katalogband wird die Publikation der rundplastischen Idealskulpturen des Museo Gregoriano Profano zum Abschluß gebracht. Im Hauptteil des 172 Denkmäler umfassenden Kataloges werden die im Museum ausgestellten Skulpturen, die hellenistischen Vorbildern folgen, in ausführlichen Katalogtexten vorgelegt.
Ein zweiter Teil ist den magazinierten Skulpturen gewidmet, deren Bearbeitung erst durch einen Ende der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts erfolgten Umbau der vatikanischen Skulpturenmagazine möglich wurde.
Der Katalog zielt darauf ab, die besprochenen Skulpturen nicht nur typologisch und chronologisch einzuordnen, sondern sie darüberhinaus als Elemente einer umfassenden römischen Bildsprache verständlich zu machen.
Mit dem vorliegenden Katalogband wird die Publikation der Idealskulpturen und der griechischen Porträts des Museo Gregoriano Profano zum Abschluß gebracht. In Fortführung von Band II 1, der Werke nach klassischen Vorlagen behandelt, widmet sich dieser Band den zwischen spätem Hellenismus und ausgehender Kaiserzeit entstandenen Skulpturen, die sich der hellenistischen Formensprache bedienen oder die nach hellenistischen Vorbildern kopiert sind. Darüberhinaus beinhaltet der Band die magazinierten Bestände der lateranischen Skulpturensammlung.
Der Katalog umfaßt insgesamt 172 Skulpturen und ist in zwei Teile gegliedert. Den Hauptteil bilden die im Museum ausgestellten Skulpturen (Kat. Nr. 1 bis 89), die in ausführlichen Katalogtexten besprochen werden. In einem gesonderten zweiten Teil werden die magazinierten Skulpturen (Kat. Nr. 90 bis 172) vorgelegt, deren Bearbeitung und photographische Dokumentation erst durch einen Ende der 90er Jahre erfolgten Umbau und die Neuorganisation der vatikanischen Skulpturenmagazine ermöglicht wurde. Diese überwiegend unpublizierten Denkmäler werden in Text und Bild umfassend dokumentiert, wobei die Fülle des Materials jedoch einen Verzicht auf umfassende Kommentare notwendig machte.
Die Bedeutung der in diesem Katalog erfaßten Skulpturen erklärt sich aus der Eigenart des 1844 gegründeten Museo Lateranense, das bis zum Ende des Kirchenstaates 1870 die Funktion eines ersten römischen Nationalmuseums innehatte. In dieses Museum, dessen Bestände den größten Teil der heutigen Sammlung ausmachen, gelangten abgesehen von Skulpturen aus dem Altbestand der vatikanischen Museen die Neufunde aus den päpstlichen Grabungen in Rom und Umgebung sowie die Antikenankäufe des Papstes. Bei etwa einem Viertel der Werke läßt sich daher die Provenienz nachweisen. Unter diesen sticht ein hoher Prozentsatz stadtrömischer Skulpturen von meist ausgezeichneter Qualität hervor, deren Aussagewert durch den damals noch ungewohnten Verzicht auf moderne Ergänzung in vollem Umfang erhalten blieb. Hervorzuheben ist weiterhin die große Zahl späthellenistischer Skulpturen, die das derzeit noch recht rudimentäre Bild der römischen Skulpturensammlungen zur Zeit der späten Republik nicht unerheblich erweitern.
Wie bereits im vorhergehenden Band ist es ein Anliegen dieses Kataloges, die besprochenen Skupturen nicht nur typologisch und chronologisch einzuordnen, sondern sie unter Berücksichtigung jeglicher Hinweise zu Funktion und Aufstellungskontext als Elemente einer umfassenden römischen Bildsprache verständlich zu machen.
„Ce beau volume est la continuation du grand projet de publication des scultpres du Museé Grégorien Profane, les anciennes collections du Lateran. Comme l’auteur nous y avait habitués, il s’agit d’une étude réalisée de manière exemplaire, avec la documentation (photographique, archivistique) la plus complète possible, ce qui est particulièrement utile dans ce cas car beaucoup de pièces se trouvent dans les réserves et que nous ne pouvons que constater que cette partie des Musées du Vatican n’est que rarement ouverte au public.“
Cécile Evers
In: L’Antiqué Classique. 80 (2011). S. 618-619.
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„Avec ses 168 planches et ses 172 très complètes, l’ouvrage restera longtemps indispensable.“
In: Latomus. LXVI (2007). S. 836.
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„Die Verf. ordnet typologisch, gibt bei den Einzelwerken auf das sorgfältigste Rechenschaft über Bestand und Erhaltung und weicht auch einer genauen Bewertung der Marmorqualität mit Angaben zur möglichen Herkunft nicht aus, worum sich heute Kataloge häufig drücken. Bei der - durchwegs lohnenden, höchst kundigen und ausführlich argumentierenden - Bestimmungen der einzelnen Werke (die Magazinbestände mussten kursorisch behandelt werden) bedient sich die Verf. für die Charakterisierung der Traditionszusammenhänge einer etwas anderen Terminologie, als sie seinerzeit C. Landwehr für die Skulpturen von Cherchel benutzte und dies mit guten Gründen: „Bildformel“ und „Bildschema“ sind in der Tat hilfreiche Umschreibungen für die komplexen Phänomene. Der Band lädt zu (Wieder-)Entdeckungen ein.“
In: Museum helveticum. 63 (2006). S. 174-175.
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„As a volume in the series published by the Forschungsarchiv für Antike Plastik in Köln the book has superb photographs mostly giving more than one angle, also when the works are of second rate quality, and when necessary also a detail.
We should be very grateful that there are still institutions willing to pay the costs of catalogues of the calibre. All in all the catalogue is a model for other scientific catalogues of ancient sculpture and shall certainly be used as a standard reference work for museum scholars and exhibition curators a like.
In: Gnomon. 78 (2006). 478-479.