Die in diesem Band versammelten Tagungsbeiträge betreffen die Rekonstruktion des indogermanischen Nomens bzw. dessen Auftreten in den frühen Einzelsprachen. Die phonologischen, morphologischen und syntaktischen Untersuchungen in diesem Buch betreffen neben der zu rekonstruierenden indogermanischen Grundsprache selbst vor allem das Indoiranische, Griechische und Baltoslavische sowie die erst später entzifferten Sprachgruppen Anatolisch und Tocharisch. Besonders viel diskutierte Themen sind die nominalen Akzenttypen und das Caland-System samt i-Stämmen, devī- und v kī-Klasse, der Komparativ und die thematischen Stämme. Weitere Schwerpunkte sind das Kollektivum und die Kongruenz. Außerdem gibt es Untersuchungen zu einzelnen Kasus, zur Wortbildung und Etymologie.
Innerhalb der Vergleichenden Indogermanischen Sprachwissenschaft nimmt das Nomen, nämlich Substantiv und Adjektiv, den größten Raum unter den Wörtern ein. Daraus ergibt sich, dass dieser Bereich des Lexikons auch in der Forschung eine herausragende Rolle spielt. Der vorliegende Band enthält die Akten der Arbeitstagung der Indogermanischen Gesellschaft/Society for Indo-European Studies/Société des Études Indoeuropéennes mit dem Titel „Das Nomen im Indogermanischen. Morphologie, Substantiv versus Adjektiv, Kollektivum“, die in Erlangen vom 14. bis 16. September 2011 stattfand. Die phonologischen, morphologischen und syntaktischen Untersuchungen, die auf diesem Kolloquium vorgestellt wurden, betrafen an Sprachen einerseits die zu rekonstruierende indogermanische Grundsprache selbst und andererseits vor allem das Indoiranische, Griechische und Baltoslavische sowie die erst später entzifferten Sprachgruppen Anatolisch und Tocharisch. Besonders viel diskutierte Themen sind die nominalen Akzenttypen und das Caland-System samt i-Stämmen, devī- und vkī-Klasse, der Komparativ und die thematischen Stämme. Weitere Schwerpunkte sind das Kollektivum und die Kongruenz. Außerdem gibt es Untersuchungen zu einzelnen Kasus, zur Wortbildung und Etymologie. In zahlreichen Beiträgen werden größere Bereiche systematisch bearbeitet. Unter diesen Themen sind insofern zahlreiche neue, als beispielsweise das Caland-System und das Kollektivum noch im größten Teil des zwanzigsten Jahrhunderts kaum indogermanistische Forschungsgegenstände waren. Insgesamt zeigt sich auf diese Weise gegenüber den letzten Tagungsbänden zu diesem Thema eine konsequente Weiterentwicklung und teilweise neue Schwerpunktsetzung.
„Questi ultimi due lavori [di A.Kloekhorst e M. Kümmel] [...] ritematizzano e revocano in dubbio alcuni assunti non marginali del cosidetto modello di Erlangen delle classi apofonico-accentuali (acrostatica, preotero- / istero- / anfi-cinetica). Nel far questo ci sembrano svolgere un ruolo benefico in seno al dibattito scientifico, considerato che non mancano i contributi in cui, al contrario, il procedimento comparativo-ricostruttivo si resolve essenzialmente nell'incasellare le forme storiche nelle classi e nei processi derivativi previsti da quel modello.“
Von: P. M.
In: Incontri Linguistici 38 (2015), S. 206-208.
Prof. Dr. Norbert Oettinger (Jahrgang 1949) promovierte im Fach Indogermanistik 1976 in Erlangen, war dann Assistent in München, wo er 1984 habilitierte. Von 1986 bis 2000 war er Professor für „Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft“ in Augsburg und ist seit 2000 Lehrstuhlinhaber des Faches „Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft“ an der Universität Erlangen-Nürnberg. Forschungsschwerpunkte sind die anatolischen Sprachen, die altiranischen Sprachen, das Nordwest-Indogermanische und die Indogermanistik allgemein.
Dr. Thomas Steer (Jahrgang 1981) promovierte im Fach Indogermanistik 2012 in Erlangen, wo er seit 2007 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Seine Forschungsschwerpunkte sind die nominale Morphologie der indogermanischen Sprachen sowie die Bereiche Phonologie und Etymologie.