Die Vorträge, Schriften und „Pellwormer Geschichten“, die in diesem Buch zusammengefasst sind, geben Zeugnis vom Leben und Wirken einer großen Musiktherapeutin, die zur Wegbereiterin der Musiktherapie im deutschsprachigen Raum wurde. Sie führen uns an die Grundlagen der Musiktherapie heran, zeigen ihre Entwicklung seit den 1970er Jahren und setzen sich mit der ethischen Grundhaltung von Therapeuten auseinander.
Das Buch beginnt nach einem einleitenden Vorwort der Herausgeber mit den „Pellwormer Geschichten“: Reflektionen psychotherapeutischen Handelns, in denen Gertrud Katja Loos einige Schritte ihres Lebens skizziert. Im Anschluss zeichnen Weggefährten ein Bild ihrer Kollegin und würdigen ihre Pionierarbeit.
Das Buch enthält eine Audio-CD mit Vorträgen von Gertrud Katja Loos.
„Musiktherapie mit Leib und Seele“, so nannte Gertrud Katja Loos ihre Seminare. Die Vorträge und Schriften, die in diesem Buch zusammengefasst sind, geben Zeugnis vom Leben und Wirken einer großen Musiktherapeutin, die zu einer Wegbereiterin der Musiktherapie wurde und deren Name untrennbar mit der Entwicklung der Musiktherapie im deutschsprachigen Raum verbunden ist. Sie führen uns an die Grundlagen der Musiktherapie, zeigen ihre Entwicklung seit den 1970er Jahren und beschäftigen sich mit ethischen Grundsätzen in der Therapie.
Gertrud Katja Loos gründete den ersten deutschen Berufsverband für Musiktherapie und war Mitbegründerin der führenden Fachzeitschrift ‚Musiktherapeutische Umschau‘.
Das Buch beginnt nach einem einleitenden Vorwort der Herausgeber mit den ‚Pellwormer Geschichten‘, Reflektionen psychotherapeutischen Handelns, in deren Zusammenhang Gertrud Katja Loos immer wieder einige Schritte ihres Lebens skizziert. In dem im Buch folgenden Teil mit Vorträgen beleuchtet sie ihr therapeutisches Anliegen immer wieder aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wobei es natürlich oftmals zu Überschneidungen kommt. In seiner Standortbestimmung, die den Vorträgen vorangestellt ist, hat Tonius Timmermann drei Momente hervorgehoben, die wesentliche Charakteristika ihrer musiktherapeutischen Behandlungsform darstellen: Zum einen die Tiefenwirkung der Musik und ihrer Elemente, indem sie die Körpertherapie in die Tiefenpsychologie mit einbezieht; zum anderen das Spiel – die Improvisation – als leistungsfreies, zweckfreies Handeln, als „Spiel-Räume“, in denen sich der Mensch wertfrei ausprobieren und neu erfahren kann. Zum dritten verweist Timmermann auf die achtsame und heilsame körperliche Berührung, die Gertrud Katja Loos in der Therapie anwendet. Sie stellt die klassische psychotherapeutische Abstinenzregel nicht nur in Frage sondern interpretiert sie auch neu.
Der dritte Teil des Buches bündelt Begegnungen mit Gertrud Katja Loos und endet mit den Nachrufen zu ihrem Tod.
Die CD als Beilage zum Buch enthält drei verschiedene Hörbeiträge mit Gertrud Katja Loos vom Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Alle drei Beiträge waren als Sendungen bisher überwiegend nur im Rundfunk zu hören. Sie lassen uns Gertrud Katja Loos im Vortrag und im Gespräch als Vermittlerin von Musiktherapie miterleben und ihre Stimme nachhören.
Das Buch enthält eine CD mit Vorträgen von Gertrud Katja Loos.
Gertrud-Katja Loos - Stimme der Musiktherapie
1. 22’50 „Phantasie wieder entdecken“ (Schweizer Rundfunk)
2. 25’08 „Rhythmus ist Gliederung der Zeit“ (Vortrag Lindauer Psychotherapiewochen, veröffentlicht im SDR)
3. 26’04 „Spiel mit Klang und Rhythmus“ (Hessischer Rundfunk, 1993)
„Ohne wissenschaftlichen Apparat, nur ergänzt durch eine kurze biographische Skizze und die bereits erwähnten Erinnerungen von wenigen Wegbegleitern am Ende des Bandes, lassen die Herausgeber die hier zum Teil erstmals veröffentlichten Dokumente aus sich heraus wirken. Genau diese Verfahrensweise ermöglicht der Leserin eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit einer historischen Persönlichkeit, deren Stimme zudem auf einer beigelegten CD in drei Hörbeiträgen über verschiedene Aspekte von Musiktherapie verewigt worden ist. Autobiographischer Einblick, individuelles Zeitzeugnis, fachliche Reflexion und historische Quelle: der Band ermöglicht – ganz wie es die Herausgeber beabsichtigten – einen Weg zur Person von Gertrud Katja Loos, zum Wissen um das Handwerkszeug »Quelle« und ihre Bedeutung für die Geschichte der Musiktherapie und – was ich für besonders wichtig halte – zur Auseinandersetzung von Musiktherapeuten mit ihrer eigenen Historie auf der Basis eines einzelnen Lebens und Wirkens. Dass in Zukunft eine breite hermeneutisch orientierte Erforschung der modernen Geschichte von Musiktherapie erfolgen wird, macht diese Form von Grundlagenforschung umso wichtiger.“
In: Musiktherapeutische Umschau. 27 (2006) 3. S. 321-322.
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Würdiges Denkmal gesetzt
Leben und Werk der Musiktherapiepionierin Gertrud Katja Loos
In diesem Jahr hätte die vor sechs Jahren verstorbene Musiktherapie-Pionierin Gertrud Katja Loos ihren 90. Geburtstag gefeiert. „Musiktherapie mit Leib und Seele", so nannte sie ihre Seminare und so haben die drei Herausgeber auch das umfangreiche Buch genannt, welches die Vorträge, Schriften und Pellwormer Geschichten zusammenfasst, die Zeugnis geben vom Leben und Wirken einer großen Musiktherapeutin, die zu einer Wegbereiterin der Musiktherapie wurde und deren Name untrennbar mit der Entwicklung der Musiktherapie im deutschsprachigen Raum verbunden ist.
Das Buch führt uns an die Grundlagen von Musiktherapie, ist im Vorwort, zu lesen, es zeigt „ihre Entwicklung seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts und setzt sich mit der ethischen Grundhaltung von Therapeuten auseinander." Weggefährten von Gertrud Katja Loos zeichnen ein Bild der Kollegin und würdigen ihre Pionierarbeit. Dem Buch ist eine Audio-CD mit Vorträgen von G. K. Loos beigefügt, ein Hörbuch, in dem „die große Vermittlungskunst der Musiktherapeutin erfahren werden kann." Nach Kirchenmusik- und Tonmeisterstudium in Hamburg war G. K. Loos 20 Jahre lang Betreuerin von Schallplattenproduktionen der Deutschen Grammophon und seit 1970 führte sie als eine der Ersten in (West-) Deutschland Musiktherapie- und Improvisationsstudien durch, befasste sich neben der therapeutischen Klinikarbeit mit Langzeitpsychosen, mit jugendlichen Strafgefangenen, mit Rehabilitation, Frauen-Selbstwert-Problemen und Magersucht. Sie war Mitbegründerin und langjähriges Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Musiktherapie, erhielt 1978 den Ruf nach Stuttgart an die Psychotherapeutische Klinik Sonnenberg als Leiterin der Abteilung Musiktherapie und wurde Mitbegründerin der ersten Ausbildung Musiktherapie in Heidelberg. Aus dieser Zeit stammen die meisten ihrer Vorträge und Aufsätze dieses lesenswerten Buches, die hier jetzt gebündelt, zum Teil erstveröffentlicht vorliegen. In seiner Standortbeschreibung, die diesen Vorträgen vorangestellt ist, hat der jüngere Kollege Tonius Timmermann drei Momente hervorgehoben, die wesentliche Charakteristika ihrer musiktherapeutischen Behandlungsform darstellen: Zum einen die Tiefenwirkung der Musik und ihrer Elemente, indem sie die Körpertherapie in die Tiefenpsychologie mit einbezieht; zum anderen das Spiel - die Improvisation als leistungsfreies, zweckfreies Handeln, als „Spiel-Räume“, in denen sich der Mensch wertfrei ausprobieren und neu erfahren kann; „Spiel-Räume“ nannte Frau Loos auch ihr Buch zur Magersucht und Musiktherapie, das 1986 erschien. Zum dritten verweist Timmermann auf die achtsame und heilsame körperliche Berührung, die Gertrud Katja Loos in der Therapie anwendet: „Sie stellt die klassische psychotherapeutische Abstinenzregel nicht nur in Frage, sondern interpretiert sie auch neu.“ Bis zu ihrem Tod am 30. August 2000 war Frau Loos auch immer in eigener Praxis tätig. In seiner Standortbeschreibung äußert sich Tonius Timmermann schließlich wie folgt: „... als sie im Alter zurückkehrte in ihren Geburtsort Hamburg, sagte sie zu mir: Jetzt kehrt das Schiff heim in den Hafen. Das bezog sich auf die äußere Welt, wo ein Kreis sich schloß. Gleichwohl wusste sie, dass es zu dem Zeitpunkt auch auf ein inneres Heimkommen hinauslief, auf das ganz große Loslassen. ,Loslassen heißt das Zauberwort', dieser Satz, dieses Motto, so könnte man sagen, soll am Ende dieser Standortbeschreibung stehen. Sich behaglich fühlen, nichts mehr wollen, mit sich im Einklang sein, so in sich sein, dass das Sein selbst genügt und befriedigt. Diese Art von Nachhausekommen fühlt sich an nach einem Heimkommen zu sich selbst, nach dem tief innersten ureigensten Selbst.“ (S. 160)
Mit dieser umfassenden Schrift haben die Herausgeber/-innen Marie-Luise Zimmer, Brigitte Loos-Frank und Volker Bernius der unvergessenen Gertrud Katja Loos ein würdiges Denkmal gesetzt.“
In: nmz Bücher. September 2009. S. 42.
Marie-Luise Zimmer
Musiktherapeutin/Lehrmusiktherapeutin BVM, Traumatherapeutin PITT, Musikpädagogin DTKV, Psychotherapeutin HPG, in Bremen seit 1975 in freier Praxis tätig, Schwerpunkte: Ess-Störungen, Krebs-Erkrankungen, Gewalterfahrungen, Trauer- und Sterbebegleitung. Klinische Arbeit: Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin im Klinikum Bremen-Mitte mit „Auditiver Stimulation bei extrem kleinen Frühgeborenen", Palliativstation Klinikum Links der Weser, Bremen.
Brigitte Loos-Frank
Prof. Dr. rer. nat., Zoologin, seit 1970 an der Universität Hohenheim (Stuttgart), seit 1978 Professorin für Parasitologie, seit 1992 im Ruhestand. Schwerpunkt der Arbeit: Bandwürmer von Wildtieren und ihre Lebenszyklen.
Volker Bernius
Redakteur Hessischer Rundfunk Frankfurt/Main, Koordination Musiktherapeutische Umschau und Johannes TH. Eschen-Preis der DGMT, Mitarbeit bei der Stiftung Zuhören. Projektleitung der bundesweiten „Hörclubs an Schulen“.