Um musiktherapeutische Improvisationen verstehen zu können, benötigen wir eine Begrifflichkeit, mit der wir unser Erleben in der Musik so beschreiben können, dass sich die psychologische Bedeutung erschließt. Die musikalischen Verläufe, die Beziehung der Spieler untereinander und das Erleben lassen sich als Polaritätsverhältnisse auffassen. Unter dem Blickwinkel von Polaritäten wird die Improvisation als ein bewegliches und bewegtes Geschehen im Austausch sich polar ergänzender Wirkungskräfte erkennbar.
Die Arbeit ist ein Beitrag zu Theorie und Praxis der Musiktherapie. Im Mittelpunkt steht die Improvisation, genauer gesagt, die Verbindung von musikalischem Material und seiner Benennung.
Um Improvisationen verstehen zu können, benötigen wir als MusiktherapeutInnen eine Begrifflichkeit, mit der wir unser Erleben in der Musik so beschreiben können, dass sich die psychologische Bedeutung erschließt. Die musikalischen Verläufe, die Beziehung der Spieler untereinander und das Erleben lassen sich als Polaritätsverhältnisse beschreiben. Unter dem Blickwinkel von Polaritäten wird die Improvisation als ein bewegliches und bewegtes Geschehen im Austausch sich polar ergänzender Wirkungskräfte erkennbar.
In den Polaritätsverhältnissen ergibt sich eine überschaubare Systematik, mit der wir unser Handlungswissen, auf das wir uns in der Therapiesituation stützen, benennen und begründen können. Phänomen und Bedeutung, die Musik und unser Erleben, Kunst, Alltag und Behandlung lassen sich mit dieser Systematik in einen lebendigen Zusammenhang bringen, der die therapeutischen Handlungsmöglichkeiten fundiert und erweitert. Die Systematik ist hilfreich in der Reflexion des Improvisationsgeschehens, bei Diagnostik und Evaluation, sowie in der Supervision musiktherapeutischer Verläufe.
„Ein Werk, das aus dem Improvisationsunterricht für Musiktherapiestudierende nicht mehr wegzudenken sein wird und auch dem erfahrenen Musiktherapeuten bieten sich neue „Beobachtungseinstellungen“ für die eigene erfüllende Improvisationstätigkeit im praktischen Feld.“
Nicola Nawe
In: Musiktherapeutische Umschau. 32 (2011) 1. S. 87-88.
Martin Deuter ist Musiktherapeut (DMtG), Dipl. Musikpädagoge, seit 1984 tätig als Musiktherapeut in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Weiterbildung in Morphologischer Musiktherapie. Psychotherapie HPG. Supervision; Lehrtätigkeit in verschiedenen musiktherapeutischen Ausbildungsinstituten.