Wie und warum wirkt Musik, wirken Elemente von Musik in Therapie und Medizin? Wie können sie in therapeutischen Zusammenhängen gezielt eingesetzt und verwendet werden? Kann die Musik in der Musiktherapie überhaupt isoliert betrachtet werden? Kann sie aus dem Beziehungsgeschehen, den personellen Bezügen der Situation, den individuellen Erfahrungen der Beteiligten herausgesondert werden?
Musik und musikalisches Handeln sind Grundelemente in Musiktherapie und MusikMedizin. In der psychotherapeutischen Musiktherapie gilt Musik als Kunst, sind Improvisation, musikalisches Handeln und Erleben in ein Beziehungsgeschehen verwoben. In der MusikMedizin dagegen werden Musik bzw. musikalische Reize aufgrund evaluierter Reiz-Reaktionen funktional gezielt eingesetzt.
Musik als (Beziehungs-)Kunst oder nachgewiesene medizinischen Wirkungen musikalischer Elemente – in dieser Spannbreite bewegen wir uns in Musiktherapie und MusikMedizin, wenn wir nach der Musik fragen. Dieses Buch versucht sich diesem Feld, das individuell und fachspezifisch unterschiedlich betrachtet und gehandhabt wird, anzunähern.
„Die vorliegende Tagungsdokumentation bringt fachliche Fülle aus den mit Musik arbeitenden Bereichen Therapie und Medizin zusammen. Das Auffächern unterschiedlicher Arbeitsfelder macht die Vielfalt deutlich und gibt dem entsprechend einen leserfreundlichen Einblick in einige praktische Themen: Algesiologie, Neonatologie, Neurologische Frührehabilitation und die musiktherapeutische Arbeit mit Jugendlichen. Auf der Seite von Theorie und Forschung wird mit zum Teil geschichtlichem Bezug mehrgestaltig deutlich wie bunt und mannigfaltig, gleichsam aber auch nicht immer leicht fassbar das weite Feld der Musiktherapie in der Schnittmenge von Therapie und Medizin und darüber hinaus ist.
Ein angenehm zu lesende, zu Vertiefung einladende Zusammenfassung der Tagung in München im März 2017, die Informationen zum Nachlesen für das Fachpublikum der Tagung bereithält.“
Von Oliver Schöndube
In: socialnet Rezensionen, 2018,
https://www.socialnet.de/rezensionen/24097.php
Monika Nöcker-Ribaupierre, Dr.sc.mus, arbeitete mehr als 20 Jahre in der NICU und der Entwicklungsneurologie der Universitäts-Kinderklinik in München. Ihr Schwerpunkt ist Auditive Stimulation mit Mutterstimme nach Frühgeburt. Sie war Leiterin der Berufsbegleitenden Ausbildung Musiktherapie und Vorstand am Freien Musikzentrum in München und Vice-President der European Music Therapy Confederation EMTC. Zur Zeit ist sie Vice-President der International Society of Music in Medicine ISMM, und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Musiktherapeutischen Umschau, des Bundesverbands „das Frühgeborene Kind e.V.“, sowie im Editorial Board des interdisziplinären Journals „Music and Medicine“. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, Buchkapitel und Artikel.