Im Säulenschmuck von mittelalterlichen Kirchen und Palästen in den Orten des Veneto wurden Kapitelle römisch-antiker und frühbyzantinischer Zeit wiederverwendet. Dazu kommen u. a. mittelalterliche Kapitelle, die als Nachahmungen der älteren anzusehen sind und an denen eine eigene Formsprache zu finden ist. Diese Repliken werden hier originalen älteren im Bild gegenübergestellt, um das verständlich zu machen. Es handelt sich nicht – wie oft gesagt wurde – um Imitationen. Das Anliegen um eine Nachfolge erklären wir aus der seit dem Ausgang des 11. Jahrhunderts herrschenden Tendenz, frühchristliche Kirchenbauten und deren Ausstattung nachzugestalten. Damit wollte man den Rang und die Würde der alten Bauten wiedergewinnen.
Im Säulenschmuck von mittelalterlichen Kirchen und Palästen in den Orten des Veneto wurden Kapitelle römisch-antiker und frühbyzantinischer Zeit wiederverwendet. Neben ihnen treten mittelalterliche Kapitelle auf, die als Nachahmungen der älteren anzusehen sind und an denen eine eigene Formensprache zu finden ist. Die sich in der Ausstattung entsprechenden Kapitelle aus den verschiedenen Zeitperioden werden hier nebeneinander behandelt und abgebildet. Das soll die Unterschiede (mit Hilfe vieler Fotos) erkennen und besser verstehen lassen . Hieraus ergibt sich mehrfach eine andere Beurteilung der Stücke als es bisher üblich war.
An Kirchenbauten, die seit dem Ausgang des 11. Jahrhunderts entstanden sind, wird das Anliegen deutlich, frühchristliche Bauten und deren Ausstattung nachzugestalten. Mehrere mittelalterliche Kirchen zeigen in ihrer Baugestaltung die Anlehnung an die älteren Formen. Das ist u. a. an der Anordnung der Säulen in deren Inneren zu beobachten (z. B. in der Harmonisierung ihres Nebeneinanders). Auf diese Tendenz zur Nachgestaltung gehen auch die hier behandelten Kapitelle des Veneto zurück.
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.
Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.
Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.
In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.