Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf der Verschriftung bzw. Verschriftlichung einiger indogermanischer Sprachen und dem Verhältnis von Schreibung und Aussprache; insbesondere werden behandelt: (I) Die Verwendung der Keilschrift im Hethitischen und der Hieroglyphen im Luwischen; (II) Schriftsysteme und phonologische Systeme in germanischen Sprachen, teils als Überblick und teils etwas spezieller die Wiedergabe des i-Umlautes im Altenglischen, Althochdeutschen und Altnordischen sowie die Schreibung in der Gawain-Handschrift; (III) Entwicklung, Verwendung und unterschiedliche Ausprägung der Runen im Altnordischen und Altenglischen; (IV) Spiele und ihre Namen im Altnordischen sowie Computerspiele und ihre Veränderungen der englischen Schreibung.
GABY WAXENBERGER lehrt am Department für Anglistik und Amerikanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Sie hat außerdem an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und an der University of London gelehrt. Außerdem ist sie Mitglied des Langzeitprojektes “Runische Schriftlichkeit in den germanischen Sprachen (RuneS)”, finanziert von der Union der Akademien der Wissenschaft und angesiedelt an der Akademie zu Göttingen. Zudem ist sie seit 2015 Mitglied der Agder Academy of Letters and Sciences in Kristiansand, Norwegen. Ihr hauptsächliches Forschungsinteresse gilt der Runologie und der historischen Sprachwissenschaft, aber sie interessiert sich auch für Altenglisch und Frühmittelenglisch sowie für American und Australian English.
HANS SAUER ist Professor emeritus für englische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München; zur Zeit unterrichtet er noch an der Vistula University in Warschau. Im Lauf der Zeit hat er auch an mehreren anderen Universitäten unterrichtet, z.B. in Eichstätt, Würzburg, Dresden, Innsbruck, Brno, Posen, Kattowitz (Gallus Akademie), Columbus/Ohio, Kuala Lumpur. Seine Forschungsinteressen und Publikationen umfassen Editionen und Untersuchungen mittelalterlicher englischer Texte, Wortbildung, Glossen, Glossare und Lexikographie, Pflanzennamen, Beowulf, besonders BeowulfÜbersetzungen und Beowulf-Filme, Varietäten des Englischen sowie Interjektionen und Binomials. Er war bzw. ist noch Mitherausgeber von Zeitschriften, Buchreihen und Sammelbänden. Zuletzt erschien: Hans Sauer et al. (ed.), Höhepunkte des mittelalterlichen Erzählens (Heidelberg: Winter, 2016).
KERSTIN KAZZAZI studierte Indogermanische Sprachwissenschaft, Englische Sprachwissenschaft und mittelalterliche englische Literatur sowie Englische Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Sie promovierte dort über “Wörter für ‘Mann’ und ‘Frau’ im Rigveda“ (Innsbruck, 2001) und habilitierte sich an der Katholischen
Universität (KU) Eichstätt-Ingolstadt mit der Arbeit “Deutsch, Englisch und Persisch als ‘Eigentumssprachen’ – Aspekte der Spracheninteraktion bei dreifachem Erstspracherwerb”. Sie war wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft an der KU sowie Mitarbeiterin im DFG-Projekt “Markennamen” (Leitung: Prof. Dr. Elke Ronneberger-Sibold). Derzeit ist sie Projektmitarbeiterin im Akademieprojekt “Runische Schriftlichkeit in den germanischen Sprachen (RuneS)” in der Arbeitsstelle Eichstätt-München.
Die Reihe LautSchriftSprache ist der historischen Graphematik gewidmet. Als ein multidisziplinäres Forschungsgebiet stellt die Graphematik die Brücke zwischen Philologie, Sprachgeschichte, Epigraphik und Semiotik dar. Daher beschreibt die historische Graphematik die allgemeinen Strukturen überlieferter Schreibsysteme. So beschäftigt sie sich beispielsweise mit Veränderungen im System und der Reaktion darauf durch die einzelnen Sprecher- bzw. Sprachgruppen, d.h. deren individuelle Lösungsmöglichkeiten im Rahmen dieser Strukturen. Die geographischen und die chronologischen Koordinaten reichen von den historischen Alphabeten Europas bis hin zu den chinesischen Logogrammen über die hieroglyphischen und logosyllabischen Schriftsysteme des Mittelmeeres und des Vorderen Orients.