Im Zentrum der Arbeit stehen Kulturaustausch und Akkulturationsaspekte, die auf die Ansiedlung der Griechen in Unteritalien und Sizilien zurückgehen und aus dem Mit- und Nebeneinanderleben der italischen und sizilischen Bevölkerungsgruppen und der griechischen Kolonisten resultieren.
Anhand der Entwicklung von Grabtypen, Beigaben und Bestattungssitten werden Einflüsse verschiedener Art untersucht wie die Beziehungen zwischen Kolonie und Mutterstadt, zwischen den Kolonien untereinander und zu ihrer Umgebung und zu der im Umland lebenden Bevölkerung. Die Untersuchung erfolgt anhand dreier Fallbeispiele – die euböischen Gründungen Pithekoussai und Kyme in Kampanien, die achäische Kolonie Metapontion und das spartanische Taras in Unteritalien und die rhodisch-kretischen Gründungen Gela und Akragas auf Sizilien.
Im Zentrum der Arbeit stehen Kulturaustausch und Akkulturationsaspekte, die auf die Ansiedlung der Griechen in Unteritalien und Sizilien zurückgehen und aus dem Mit- und Nebeneinanderleben der italischen und sizilischen Bevölkerungsgruppen und der griechischen Kolonisten resultieren.
Anhand der Entwicklung von Grabtypen, Beigaben und Bestattungssitten werden Einflüsse verschiedener Art untersucht wie die Beziehungen zwischen Kolonie und Mutterstadt, zwischen den Kolonien untereinander und zu ihrer Umgebung und zu der im Umland lebenden Bevölkerung. Die Untersuchung erfolgt anhand dreier Fallbeispiele – die euböischen Gründungen Pithekoussai und Kyme in Kampanien, die achäische Kolonie Metapontion und das spartanische Taras in Unteritalien und die rhodisch-kretischen Gründungen Gela und Akragas auf Sizilien.
Es gibt keinen homogenen in allen Kolonien auf die gleiche Weise ablaufenden Prozess, sondern jeweils lokale Entwicklungen, die aus den verschieden agierenden Kulturgruppen im Umland, der Zusammensetzung der griechischen Siedlergruppe, der Lage und Entwicklung der Kolonie und den naturräumlichen Gegebenheiten resultieren.
In allen drei Untersuchungsgebieten sind die griechischen Einflüsse in der indigenen Bestattungskultur deutlich; es ist jedoch keine reine Übernahme griechischer Gepflogenheiten zu beobachten. Die „Idee“, der einzelne Ritus oder Grabtyp und das Bedürfnis, diesen zu verwenden und auch zur Visualisierung sozial differenzierter Gesellschaftsgruppen zu benutzen, geht auf den durch die Koloniegründungen bedingten direkten Kontakt zurück. Die jeweilige Ausprägung und Gestaltung geschieht dann vor dem kulturellen Hintergrund der Indigenen.
Die Dissertation erscheint als zweiter Band in der neu gegründeten Reihe „Italiká“, die ausschließlich die Archäologie des vorrömischen Italien mit all ihren Bereichen zum Thema hat und damit einem aktuellen und stetig anwachsenden Forschungsinteresse entgegenkommt. „Italiká“ wird monographische Werke und thematisch einheitliche Sammelschriften aus allen Gebieten der Altertumskunde aufzunehmen, die sich im weitesten Sinne mit Quellen, Befunden und Funden zu den Bevölkerungsgruppen auf dem Territorium des heutigen Italien in vorrömischer Zeit befassen und methodisch und theoretisch innovative Ansätze bieten, die das weit gefächerte Spektrum der komplexen Welt der Kulturkontakte exemplarisch beleuchten.
„Mit ihrer groß angelegten Synthese hat Nadin Burkhardt eine Arbeit mit Handbuchcharakter vorgelegt, die einen quellen- und literaturgesättigten Überblick bietet und auch für Teilbereiche bequem zu konsultieren ist.“
Matthias Hoernes
In: Göttinger Forumg für Altertumswissenschaften 18, 2015, 1021-1030.
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„Viele Besonderheiten des Bestattungswesens lassen sich weder durch Rückbezüge aus der Heimat der Kolonisten noch durch Einflüsse von den einheimischen Kulturen Italiens allein erklären. Vielmehr zeigt sich, und das ist das nicht geringe Verdienst der vorliegenden Arbeit, dass die Bestattungssitten in den Kolonien von Beginn weg eigenständige Wege gehen, geprägt von den neuen Lebensumständen der Kolonisten, den spezifischen naturräumlichen Gegebenheiten und dem Bestattungsverhallen der einheimischen und griechischen Nachbarn“
Martin A. Guggisberg
In: Museum Helveticum, Vol. 72, Fas. 1, 2015, S. 109.
Nadin Burkhardt
absolvierte ihr Studium der Klassischen Archäologie, der Kunstgeschichte und der Archäologie der römischen Provinzen in Berlin, Paris und Köln. Im März 2008 erfolgte die Promotion an der Universität Köln mit der Arbeit „Zwischen Tradition und Modifikation. Kulturelle Austauschprozesse in den Bestattungssitten der griechischen Kolonien in Unteritalien und Sizilien vom 8. bis zum 5. Jahrhundert v. Chr.“
Zwischen 2004 und 2008 arbeitete und forschte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Klassische Archäologie am Fachbereich Architektur an der TU Darmstadt, sowie als Stipendiatin im Schwerpunktprogramm „Italische Kulturen vom 7. bis 3. Jahrhundert v. Chr. in Unteritalien und Sizilien“ am Deutschen Archäologischen Institut in Rom und als Koordinatorin im Schwerpunktprogramm 1171 „Frühe Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse. Zur Genese und Entwicklung frühkeltischer Fürstensitze“ am Landesamt für Denkmalpflege am Regierungspräsidium Stuttgart. Seit November 2008 ist sie wissenschaftliche Assistentin in der Klassischen Archäologie am Institut für Archäologische Wissenschaften an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Zu ihren Grabungstätigkeiten gehören die Mitarbeit bzw. eigenständige Projekte in Marzabotto (Italien), in Gadara/Umm Qais (Jordanien) und in Priene (Türkei). Forschungsschwerpunkte bilden die griechische Kolonisation im Westen, Diasporasynagogen im Mittelmeerraum und die spätantike Stadtentwicklung in Griechenland.
Herausgeber:
Nadin Burkhardt
Henner von Hesberg
Erich Kistler
Alessandro Naso
Richard Neudecker
Christina Nowak
Ellen Thiermann
Die Reihe „Italiká“ nimmt monographische Werke und thematisch einheitliche Sammelschriften aus den Gebieten der Altertumskunde auf, die sich im weitesten Sinne mit Quellen, Befunden und Funden auf dem Territorium des heutigen Italien in vorrömischer Zeit befassen. Bei der Auswahl der Manuskripte legt die Gruppe der HerausgeberInnen besonderen Wert auf methodisch und theoretisch innovative Ansätze, die das weit gefächerte Spektrum der komplexen Welt der Kulturkontakte exemplarisch beleuchten. Die Reihe soll die Forschung zu den italischen Kulturen intensivieren und ihr mehr Gewicht verleihen. Der griechische Begriff „Italiká“ betont den von außen gerichteten Blick auf Italien, steckt den geographischen Rahmen ab und unterstreicht den zeitlichen Schwerpunkt auf die vorrömische Periode. Die Redaktion der Bände wird durch die jeweiligen Autoren bzw. Herausgeber selbst getragen, und die Mittel für die Drucklegung für jeden Band neu eingeworben.