Das Buch bietet erstmals eine umfassende Untersuchung zu deutschsprachigen und mittelniederländischen Texten, die in Form der Schriftrolle überliefert sind. Die Studie versucht Rotuli als ein europäisches Phänomen in den Blick zu nehmen und legt in 20 Fallstudien kommentierte Editionen und Untersuchungen zu ausgewählten volkssprachigen Schriftrollen vor. Abschließend werden die Ergebnisse zu Parametern einer Theorie der mittelalterlichen Schriftrolle gebündelt.
Das Buch bietet erstmals eine umfassende Untersuchung zu deutschsprachigen und mittelniederländischen Texten, die in Form der Schriftrolle überliefert sind. Die Studie steckt den Gegenstandsbereich zunächst in buchgeschichtlicher, literaturwissenschaftlicher und medientheoretischer Hinsicht ab. Der zweite Teil versucht das Untersuchungsfeld aus komparatistischer Sicht mit einer Sammlung mittelalterlicher Schriftrollen zu ordnen und Rotuli als ein europäisches Phänomen in den Blick zu nehmen. In 20 Fallstudien werden dann kommentierte Editionen und Untersuchungen zu ausgewählten volkssprachigen Schriftrollen vorgelegt, u.a. zum ›Rotulus von Mülinen‹, dem ›Osterspiel von Muri‹, dem ›Klever Totentanz‹, den Sangspruchrotuli aus Los Angeles, Basel, Königsberg und Antwerpen, dem ›Regensburger Liebesbrief‹ sowie zu einer Reihe von Gebetsrotuli. Auf dieser Grundlage erarbeitet die Untersuchung eine Typologie des Überlieferungsträgers, durch die zeitliche, räumliche, mediale, textuelle und funktionale Zusammenhänge des Gegenstandsbereichs sichtbar werden. Ein abschließender Abschnitt bündelt die Ergebnisse zu Parametern einer Theorie der mittelalterlichen Schriftrolle.
*1975 – 1994–2001 Studium der Germanistik, Nordistik und kath. Theologie in München und Pisa – 2006 Promotion an der LMU München – 2014 Habilitation an der Universität Wien – seit 2018 Professor für Ältere deutsche Literatur und Kultur an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Forschungsschwerpunkte: Deutschsprachige Literatur des Mittelalters – Medien- und Überlieferungsgeschichte – Editionswissenschaft und -geschichte – Literatur und Religion – Wissenschaftsgeschichte der Germanistik
Die „Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters“ (MTU) sind eine international hochrenommierte Reihe der germanistischen Mittelalterforschung. Sie stellt ausgewählte editorisch und methodisch-analytisch orientierte Arbeiten von Fachkollegen aus dem In- und Ausland für die wissenschaftliche Öffentlichkeit bereit. Publikationssprachen sind Deutsch und Englisch. Die Reihe versteht sich als Forum für Publikationen zur Grundlagenforschung (Editionen, Untersuchungen zur Überlieferungs- und Textgeschichte, Standardrepertorien aus den Bereichen der material philology) wie auch für analytische Beiträge zur aktuellen Methodendiskussion anhand exemplarischer Untersuchungen.