Im Gegensatz zu den Gräbern und Heiligtümern sind die vorrömischen Wohnhäuser Italiens nur schlecht untersucht. Zwar befasst sich die Etruskologie seit längerem mit Wohnquartieren der frühen Eisenzeit und der archaischen Epoche, die Befunde ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. sind jedoch kaum bekannt. Die Beschäftigung mit frühen römischen Häusern hingegen ist durch neue Forschungen in Pompeji und in römischen Koloniestädten mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen in den letzten Jahren intensiviert worden.
Der vorliegende Band umfasst die Beiträge eines vom 23. bis 25. Januar 2009 in Bonn abgehaltenen Kolloquiums, auf dem die teilweise parallel, häufig aber auch getrennt laufenden Forschungen zum etruskisch-italischen bzw. römisch-republikanischen Wohnhaus zusammengeführt und zu einem fruchtbaren Dialog weiterentwickelt wurden. Es ergibt sich ein systematischer Überblick über die Hausbefunde von der Po-Ebene bis nach Süditalien; das Spektrum der Wohnformen reicht von der Holzhütte bis zum komplexen Atriumhaus. Zahlreiche neue Grabungsergebnisse werden erstmals präsentiert und stellen die Beschäftigung mit dem Thema auf eine neue Grundlage.
Im Gegensatz zu den Gräbern und Heiligtümern sind die vorrömischen Wohnhäuser Italiens nur schlecht untersucht. Zwar befasst sich die Etruskologie seit längerem mit Wohnquartieren der frühen Eisenzeit und der archaischen Epoche, die Befunde ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. sind jedoch kaum bekannt. Die Beschäftigung mit frühen römischen Häusern hingegen ist durch neue Forschungen in Pompeji und in römischen Koloniestädten mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen in den letzten Jahren intensiviert worden.
Der vorliegende Band umfasst die Beiträge eines vom 23. bis 25. Januar 2009 in Bonn abgehaltenen Kolloquiums, auf dem die teilweise parallel, häufig aber auch getrennt laufenden Forschungen zum etruskisch-italischen bzw. römisch-republikanischen Wohnhaus zusammengeführt und zu einem fruchtbaren Dialog weiterentwickelt wurden. Es ergibt sich ein systematischer Überblick über die Hausbefunde von der Po-Ebene bis nach Süditalien; das Spektrum der Wohnformen reicht von der Holzhütte bis zum komplexen Atriumhaus. Zahlreiche neue Grabungsergebnisse werden erstmals präsentiert und stellen die Beschäftigung mit dem Thema auf eine neue Grundlage.
Über diese Reihe:
Die Entwicklung der griechischen „polis“ und der römischen „urbs“ ist ein zivilisatorischer Prozess, der sich durch die Erforschung der materiellen Überreste und anderer antiker Quellen veranschaulichen lässt.
Die antike Stadt bildete durch vielfältige zweckgerichtete Einrichtungen den Lebens- und Handlungsraum für ihre Bewohner auf politischem, wirtschaftlichem, gesellschaftlichem, religiösem und kulturellem Gebiet. Neben privaten Wohngebäuden entstand eine öffentlich genutzte Funktionsarchitektur weltlichen und religiösen Charakters, durch Verkehrs- und Versorgungsnetze erschlossen, durch Verteidigungsanlagen geschützt. Das Stadtbild war geprägt von diesem Neben- und Miteinander von öffentlichem und privatem Raum, von repräsentativen Kult- und Regierungsgebäuden, aber auch kleinen Unterkünften, von großen Markt- und Handelsflächen, und darüber hinaus von Ausstattungselementen und Baudekor für alle Einrichtungen. Oft lässt sich eine enge Verschränkung von Architektur, Politik und Religion nachweisen: historische und ideologische Konstellationen schlugen sich in der Planung und Anlage von Bauvorhaben und Veränderungen am Stadtbild nieder.
Die von der Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung von Prof. Dr. Paul Zanker seit 1994 herausgegebene Reihe „Studien zur antiken Stadt“ widmet sich all diesen Belangen urbanistischer Gemeinschaften im antiken Mittelmeerraum. Die bereits erschienenen acht Bände behandeln monographisch das Leben im antiken Mietshaus und in der pompejanischen „domus“, einzelne städtische Einrichtungen wie die öffentlichen Brunnenbauten oder die überaus prunkvoll ausgestatteten, überall anzutreffenden Gemeinschaftslatrinen. Gegenstand weiterer Bände sind die Heiligtümer und Gräber der römischen Hafenstadt Ostia, die Stadtwerdung der römischen Kolonie Butrint oder die Totenmahlreliefs, die wiederum einen Reflex auf das gesellschaftliche Leben der hellenistischen Mittel- und Oberschicht liefern.
„Der vorliegende Band versammelt Beiträge, welche die intensiven wie auch vieIfaltigen Forschungen zu etruskisch-italischen und römisch-republikanischen Häusern aus den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll dokumentieren. Da neben den neueren auch manche älteren Grabungen immer noch der Endpublikation harren, bietet das Buch eine wertvolle Zusammenstellung der bis heute verfügbaren Befunde. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn auch die umstrittenen Befunde vom Palatin, die die Diskussion um die Enrstehung des Atriumhauses angefeuert haben, stärker berücksichtigt worden wären. Die vielen Abbildungen und einige Farbtafeln, die in manchen Fällen leider zu klein wiedergegeben sind, machen den Band gleichsam zu einem Handbuch, das in keiner archäologischen Fachbibliothek fehlen sollte.“
Von Friederike Bubenheimer-Erhart
In: Bonner Jahrbücher des LVR-Landesmuseum Bonn und des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland sowie des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande, Band 212, 2012, S. 361-364.
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“Ce beau volume, qui enrichit la collection dirigée par P. Zanker, contient les actes d’un colloque qui s’est tenu à Bonn en janvier 2009 sous les auspices de l’Académie de Bavière et des Universitès de Zurich et de Bonn. (...)
Cette revue trop rapide des différentes contributions donnera, nous l’espérons, une idée de la richesse de cet ouvrage dont les apports sont nombreux et qui, dépassant la simple présentation archéologique de vestiges extrêmement divers, ouvre sur l’origine, la diffusion et l’évolution de l’habitat étrusco-italique des débats essentiels et incontournables. (...) dans un livre comme celui‑ci, dont la qualité éditoriale et scientifique est éminente.”
Pierre Gros
In: Revue archéologique. 54 (2012) 2. S: 396-398.
http://www.cairn.info/revue-archeologique-2012-2-page-335.htm(7. März 2013)
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“To summarize, this is an excellent, rich book that should be standard literature for studies on domestic architecture in Italy and, more generally, in the ancient Mediterranean. Demonstrating the importance of extensive fieldwork and detailed site reports, it will hopefully stimulate the continuation and even intensification of both, and it will certainly provide an indispensable basis for future synthetic approaches and assessments of ancient houses in Italy.”
Monika Trümper
In: Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 14 (2011). S. 1195-1212.
http://gfa.gbv.de/dr,gfa,014,2011,r,28.pdf(4. Juli 2012)
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„Das früh- und vorrömische Italien weist eine faszinierende Vielfalt an Wohnhausformen auf. Vielfach lassen sich regionaltypische Bauformen feststellen mit deutlichen Bezügen zu den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen von Etruskern und Römern bis hin zu den keltischen Einwanderern in der Poebene und den griechisch beeinflussten Gruppen im Süden der Halbinsel. Wie sich die diversen Wohnhausformen zeitlich und räumlich überlagern, beeinflussen und wie sie sich in einem dynamischen Prozess den stets wandelnden politischen und sozialen Gegebenheiten anpassen, ist ausgesprochen spannend - und vielschichtiger, als es der Titel des Bandes suggeriert.
Eine Gesamtschau auf dieses Thema war bislang kaum möglich, da in den spezialisierten Publikationen etwa zum Wohnhausbau bei den Etruskern oder in den frühen römischen Kolonien, um nur zwei Beispiele zu nennen, kaum aufeinander Bezug genommen wird, und die entsprechende Literatur stark verstreut ist. Es ist das grosse Verdienst der Herausgeber dieser mustergültig rasch erschienenen und hervorragend ausgestatteten Publikation zur 2009 in Bonn durchgeführten Tagung, bislang weitgehend isolierte Forschungsrichtungen in einem Buch zusammengeführt zu haben. Der
Band bietet in 23 Beiträgen eine ausgewogene Mischung, von denen hier aus Platzgründen nur eine kleine, subjektive Auswahl hervorgehoben werden kann: So liefern die Texte von F. Prayon und einem italienischen Autorenkollektiv um L. Malnati einen aktuellen Überblick zur etruskischen Privatarchitektur und den Wohnhausformen in der Poebene zwischen Etruskern, Kelten und Römern. Gleichermassen wichtigen und überraschenden neuen Einzelbefunden sind die Beiträge zu den Grabungen ‹Via A. Costa› in Bologna und in Gonfienti bei Prato gewidmet. Auch für die römische Kolonie Fregellae werden aufschlussreiche neue Daten vorgelegt. Den Regionenüberblick rundet, gewissermassen als wertvolles Abgrenzungsthema, ein Beitrag von A. Russo zum griechisch beeinflussten Wohnhausbau in Süditalien ab. Bemerkenswert sind ferner die Studien von P. Amann
zu sozialen Strukturen in der etruskischen Privatarchitektur und die Arbeit von L. Donati und L. Cappuccini, in der die Frage des Bezugs zwischen Siedlungs- und Wohnhausform angesprochen wird.
Mit dem vorliegenden Band ist es gelungen, dem unbedarften Leser ebenso wie dem beschlagenen Spezialisten eine unentbehrliche Referenz zu schaffen.“
Matthias Grawehr
In: Museum Helveticum. 69 (2012) 1. S. 104-105.
Die Entwicklung der griechischen „polis“ und der römischen „urbs“ ist ein zivilisatorischer Prozess, der sich durch die Erforschung der materiellen Überreste und anderer antiker Quellen veranschaulichen lässt.
Die antike Stadt bildete durch vielfältige zweckgerichtete Einrichtungen den Lebens- und Handlungsraum für ihre Bewohner auf politischem, wirtschaftlichem, gesellschaftlichem, religiösem und kulturellem Gebiet. Neben privaten Wohngebäuden entstand eine öffentlich genutzte Funktionsarchitektur weltlichen und religiösen Charakters, durch Verkehrs- und Versorgungsnetze erschlossen, durch Verteidigungsanlagen geschützt. Das Stadtbild war geprägt von diesem Neben- und Miteinander von öffentlichem und privatem Raum, von repräsentativen Kult- und Regierungsgebäuden, aber auch kleinen Unterkünften, von großen Markt- und Handelsflächen, und darüber hinaus von Ausstattungselementen und Baudekor für alle Einrichtungen. Oft lässt sich eine enge Verschränkung von Architektur, Politik und Religion nachweisen: historische und ideologische Konstellationen schlugen sich in der Planung und Anlage von Bauvorhaben und Veränderungen am Stadtbild nieder.
Die von der Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung von Prof. Dr. Paul Zanker seit 1994 herausgegebene Reihe „Studien zur antiken Stadt“ widmet sich all diesen Belangen urbanistischer Gemeinschaften im antiken Mittelmeerraum.