Im vorliegenden Buch geht es um Menschen, die in beruflichen oder privaten Situationen zu Lebenslehrern wurden - aus Situationen von Krankheit und Not heraus, deren Spiegelungen Entwicklungsmöglichkeiten eröffneten. Aber auch echte Freundschaft, wirkliche Begegnung und Liebe zeichnen sich durch „Kristallisationspunkte“ gegenseitiger Veränderung und Entwicklung aus.
Die Lehrer unseres Lebens! Was macht ihre Besonderheit aus?
Dies soll sich in unseren Geschichten abbilden:
Sie werden unter anderen meine damals fast hundertjährige Lehrerin, Frau Knöpfle, eine Heimbewohnerin, kennenlernen, den tanzenden Herrn Anton in einer psychiatrischen Klinik, Frau Müller und ihren Teddy, die HIV-positive Sonja und andere…
Sie werden sie kennen- und möglicherweise auch lieben lernen.
Vielleicht werden die Lehrer unseres Lebens auch ein wenig zu den Ihren? Das ist möglich.
In den Zwischenräumen von Gesund- und Krankheit, Lebensfreude und Angst finden wir eben auch Ermutigungen für die Bewältigung unseres Lebens - auch noch kurz vor „Toresschluss“.
Mit Beiträgen von: Eckart Altenmüller/ Olaf Dannenhaus/ Christina Diblitz/ P. Anselm Grün/ Irmgard Häfele/ Klaus Leidecker/ Marion Schmalenberger/ Birgit Seeger/ Jan Sonntag/ Judith Sonntag/ Ines Suckel/ Natali Vrljicak
„Sie haben kein Lehrer-Seminar besucht, hatten vielleicht sogar niemals die Absicht, Lehrer zu werden, die Menschen, welche die Autorinnen und Autoren als die „Lehrer unseres Lebens“ bezeichnen. Diese Zuschreibung ist die thematische Abstraktion aus einer facettenreichen Sammlung von Berichten, Ansichten und tief empfundenen Erfahrungen aus unterschiedlichen Lebensumständen. Im Verlauf von mehreren Monaten oder auch nur in einer Begegnung mit den überwiegend alten, pflegebedürftigen, manchmal als „verwirrt“ eingeschätzten Menschen enthüllt sich eine Perspektive, eine Einsicht, eine Wahr-Nehmung, die durch den Anstoß, durch den beinahe verborgen gebliebenen Hinweis des begleiteten Menschen als wertvoll und lehrreich erkannt wird. Voraussetzung ist eine Bereitschaft zur Aufgeschlossenheit, zur Suche nach Berührungspunkten im Wesentlichen, ein sensibles und anregendes miteinander vertraut werden in der Begegnung und Begleitung. Das Wertvolle gibt sich wiederum nicht unbedingt spontan und wie selbstverständlich zu erkennen! Es entsteht aus einer für das sich Besinnen und Erinnern besonders fruchtbaren, ertragreichen Situation - oft erst nach einer längeren Zeit der eigenen persönlichen Weiterentwicldung. Die insgesamt 20 Beiträge, acht hat der Herausgeber beigetragen, sind in recht unterschiedlichen Stilvarianten gestaltet, die das Nachvollziehen der biographischen Berichte und die Lernerfahrung beim Lesen abwechslungsreich und unterhaltsam machen können. Protokollhafte, detaillierte Situations-Beschreibungen wechseln ab mit lyrisch-wortschöpferischen Essays und mit „zu Herzen gehenden“ Betrachtungen. Hierfür ist der erste Beitrag ein berührendes Beispiel und eine sehr schöne, überzeugende, lebendige und lebensnahe Einführung in das Buch!
Es kann durchaus auch ein „Lehrbuch“ für Leserinnen und Leser sein, insbesondere für diejenigen, deren berufliche Aufgaben sie täglich mit dem Personenkreis verbinden, von dem hier schwerpunktmäßig erzählt wird. Die (Wieder-)Belebung einer Bereitschaft zu sinnlicher Aufgeschlossenheit und zur Suche nach den lebbaren ästhetischen Freiräumen des in Routine zu erstarren drohenden Arbeitsalltags sollte eine Lehre dafür sein, wie der Wert des eigenen Engagements dem Beziehungspartner mit-teilbar gemacht werden kann.“
Prof. Ernst-Walter Selle, Heidelberg
In: Musiktherapeutische Umschau. 33 (2012) 1. S. 88-89.
------------------------------------
„In diesem Buch geht es um die Geschichte von Begegnungen. Aus dem privaten oder beruflichen Erleben heraus erzählen die im erweiterten Sinn therapeutisch tätigen Autoren von Menschen, die ihnen zu wichtigen Erkenntnissen verhalfen und sie bestärkten, ihren Lebensweg entsprechend der Erkenntnis zu gestalten.
Es dürfen in diesem stillen und sehr persönlichen Buch Personen zu Wort kommen, die erst auf den zweiten Blick als „Lebenslehrer“ erkennbar sind: demenzkranke Menschen etwa, Sterbende oder Menschen, die auf der Suche nach ihrem eigenen Weg sind. es gelingt ihnen aber, intensive Begegnungen zuzulassen oder ihre eigene Lebensgeschichte als mögliche Perspektive auch für andere zu eröffnen.
Unspektakulär, aber intensiv werden die Leser so eingeladen, auf ihrem eingene Weg oder im beruflichen Umfeld ebenfalls nach Lebenslehrern zu suchen.“
Anne Holthuas
In: Altenpflege. 2/2012. S. 76.
Der Herausgeber:
Klaus Leidecker
geb. 1953, ist Dipl.-Musiktherapeut (DMtG), Musikpädagoge (Lehramt Gymn.), Musik- und Literaturwissenschaftler (Dr. phil.). Nach ersten Berufsjahren an der Musikhochschule Saarbrücken, dem Berufsbildungszentrum Neunkirchen und dem Staatl. Institut für Lehrerfortbildung des Saarlandes lehrt er seit 1986 als Professor für Musiktherapie / Musikpädagogik in der Sozialen Arbeit an der Hochschule Darmstadt, h_da. Zahlreiche Fachpublikationen. Gedichtbände.
Lehr- und Forschungsgebiete: Musiktherapie in der Sozialen Arbeit mit psychiatrieerfahrenen Erwachsenen, Musik in der Altenarbeit, Musikbiografiearbeit, Intuitives Schreiben.
Die Autoren:
Eckart Altenmüller
geb. 1955 in Rottweil am Neckar ist Direktor des Institutes für Musikphysiologie und Musiker-Medizin der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Nach dem Medizinstudium in Tübingen, Paris und Freiburg/Brsg. und dem Musikstudium an der Musikhochschule Freiburg absolvierte er die Assistenzzeit in der Abteilung für klinische Neurophysiologie in Freiburg. Von 1985 bis 1994 Facharztausbildung zum Neurologen und Habilitation an der Universität Tübingen. Seit der Berufung nach Hannover 1994 ist die Erforschung der neuronalen Grundlagen des Musizierens ein zentrales Thema. Zahlreiche Arbeiten zum auditiven und sensomotorischen Lernen, zu Störungen der Feinmotorik und zur emotionalen Verarbeitung von Musik. Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musiker-Medizin.
Olaf Dannenhaus
geb. 1967 in Stralsund. Studium der Sozialen Arbeit an der h_da Darmstadt mit Abschluss Bachelor.
Zunächst Ausbildung zum Möbeltischler, Meisterfortbildung. Später hauptamtlicher Mitarbeiter beim Deutschen Roten Kreuz, zuständig als Arbeitsanleiter im Betreuungsbereich für Suchtkranke. Ehrenamtliche Tätigkeit als gerichtlich bestellter Betreuer in verschiedenen Betreuungsangelegenheiten. Zur Zeit Vollzeitstudium an der h_da, Darmstadt im Studiengang Soziale Arbeit (Master). Zur Bedeutung meines Schreibens: Schreiben ist für mich eine Suche im Dialog, nach Antworten auf Fragen des Daseins.
Christina Diblitz
geb. 1961 ist promovierte Diplomchemikerin und seit mehr als zwanzig Jahren in der chemischen Industrie in verschiedenen Management Positionen tätig. Sie entdeckte ihre Liebe zur Musik und deren heilender Kraft erst in der zweiten Lebenshälfte und möchte möglichst vielen Menschen Mut zu einer eigenen Entdeckungstour in die universelle Sprache der Musik machen.
P. Anselm Grün
geb. 1945, tritt mit 19 Jahren in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach ein. In den 70er Jahren entdeckt er die Tradition der alten Mönchsväter wieder und sieht ihre Bedeutung besonders in Verbindung mit der modernen Psychologie. Nach seinem Studium der Philosophie, Theologie und Betriebswirtschaft ist er seit 1977 Cellerar (Finanzvorstand und Personalchef) seiner Abtei. In seinen zahlreichen Kursen, Vorträgen und Büchern widmet er sich v. a. den Grundfragen der Menschen heute. Er wird als spiritueller Berater sehr geschätzt und gehört zu den meistgelesenen christlichen Autoren der Gegenwart.
Irmgard Häfele
geb. 1950, nach kaufmännischer Ausbildung und Tätigkeit sowie Familienzeit (zwei inzwischen erwachsene Töchter) und ehrenamtlichen Tätigkeiten (Kinderschutzbund) Studium an der Hochschule für Sozialwesen in Esslingen a. N.; seit 1995 Dipl. Sozialpädagogin (FH); seit 1999 Sozialtherapeutin FPI (Schwerpunkt Abhängigkeitserkrankungen). Seit 15 Jahren ambulante Suchtkrankenhilfe: Beratung, Vermittlung und Behandlung von Suchtmittelabhängigen und deren Angehörigen. Spirituelle Heimat in der christlichen Mystik. Praxis seit 1989. Meditation, Yoga, sakraler Tanz. Leitung einer Kontemplationsgruppe. Schülerin von Willigis Jäger. Mitglied der Würzburger Schule der Kontemplation.
Marion Schmalenberger
geb. in Celle; Studium der Sozialpädagogik; Aufbau des Praktikantenamtes am FB Sozialpädagogik der FH Darmstadt; Ausbildung zur Ehe-, Familien- und Lebensberaterin bei Fritz Riemann; Mitarbeit an der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Darmstadt seit 1979; Ausbildungen in Sterbebegleitung, Trauerbegleitung, Paarsynthese; zehn Jahre Supervision bei der Telefonseelsorge; Umfangreiche Vortragstätigkeit
Birgit Seeger
geb. 1964, Dipl. Sozialpädagogin (FH); Arbeitsschwerpunkte: Soziale Arbeit mit Erwachsenen in einer Tagesstätte für Psychisch Kranke; Betreuung von Suchtmittelabhängigen; Sozialpädagogische Familienhilfe
Jan Sonntag
geb. 1973, Hamburg, Dipl.-Musiktherapeut FH DMtG, Heilpraktiker für Psychotherapie und Yogalehrer. Tätig als Musiktherapeut seit 1999. Musiktherapie für Menschen mit Demenz in Pflegeheimen. Entwicklung und Beratung von Therapie mit kognitiv eingeschränkten Menschen. Dozententätigkeit in Aus-, Fort- und Weiterbildungsinstituten. Promotion an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Zahlreiche Publikationen und Vorträge. Co-Autor des Buches „Musik-Demenz-Begegnung“. Aktives Mitglied der Deutschen Expertengruppe Dementenbetreuung e.V., des Fachteams Gerontopsychiatrie am Rauhen Haus Hamburg, des Netzwerks „Musiktherapie für alte Menschen“ (
www.almuth.net) Zertifiziertes Mitglied der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft e.V.
Vorstandsmitglied des Himalaya Instituts für Yogawissenschaften und Philosophie e.V.
Eigene Praxis für Musiktherapie, Beratung und Yoga.
Judith Sonntag
geb. 1974, Hamburg, Dipl.-Musiktherapeutin FH DMtG, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Basiskurs Palliative Care für Psychosoziale Berufsgruppen. Tätig als Musiktherapeutin seit 1999. Musiktherapie mit Kindern und Erwachsenen. Sterbebegleitung in Hospiz- und Pflegeeinrichtungen. Leitung von Seminaren und Workshops, Fort- und Weiterbildung, Lehrmusiktherapie und Ausbildungssupervision. Zertifiziertes Mitglied der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft e.V. Mitglied des Berufsverbandes der TanztherapeutInnen Deutschlands e.V. Eigene Praxis für Musik-, Tanztherapie und Palliative Care.
Ines Suckel
geb. 1961, Abitur am Hessenkolleg in Frankfurt 1989
(Schule für Erwachsene, um auf dem Zweiten Bildungsweg das Abitur oder die Fachhochschulreife zu erwerben). Dann Ausbildung zur Datenverarbeitungskauffrau und einige Jahre tätig im Software-Support für ein Verlagshaus in Frankfurt. Selbstständig geführtes Schreibbüro (u.a. tätig im graphischen Bereich mit der Herstellung von Flyern und Präsentationsunterlagen für eine Frankfurter Unternehmensberatung). Aufenthalt in Italien und dort tätig als Dozentin für „Deutsch als Fremdsprache“ am Carducci-Institut in Como und am Deutschinstitut in Milano). Nach einem Jahr Rückkehr nach Deutschland. Was folgt sind verschiedene Tätigkeiten im Assistentinnen-Bereich. Seit September 2009 Studentin an der Hochschule in Darmstadt, FB „Soziale Arbeit“.
Natali Vrljicak
geb. 1981, Abitur, Freiwilliges Soziales Jahr in einer REHA-Klinik in Heidelberg, Ausbildung zur Arzthelferin, Arbeit in einer dermatologischen Praxis, seit 2007 Studium der Sozialen Arbeit an der Hochschule Darmstadt.