Die als Pilotstudie vorgestellte Untersuchung präsentiert die präventiv-musiktherapeutische Arbeit mit gemischt kulturellen Kindergruppen in stadtteilnahen Begegnungszentren in zwei sozialen Brennpunkten.
Es wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten die „freie musikorientierte Arbeit“ mit „psychotherapeutische(r) Grundhaltung“ bereitstellen kann, um in einem von Deprivation und Marginalisierung geprägten Umfeld Prozesse von Gesundheitsförderung, Empowerment und Integration zu unterstützen.
Die als Pilotstudie vorgestellte Untersuchung präsentiert die präventiv-musiktherapeutische Arbeit mit gemischt kulturellen Kindergruppen in stadtteilnahen Begegnungszentren in zwei sozialen Brennpunkten.
Die Autorin stellt die entwicklungspsychologischen Aufgaben im Kontext von Migration und sozialer Benachteiligung unter Heranziehung der aktuellen Integrationsforschung und der transkulturellen Psychotherapie dar. Anhand eines ausführlich analysierten Fallbeispiels werden die spezifischen Potentiale der Musiktherapie im Kontext von Migration und kindlicher Entwicklung herausgearbeitet. Es wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten die „freie musikorientierte Arbeit“ mit „psychotherapeutische(r) Grundhaltung“ bereitstellen kann, um in einem von Deprivation und Marginalisierung geprägten Umfeld Prozesse von Gesundheitsförderung, Empowerment und Integration zu unterstützen. Die Studie stellt somit einen Beitrag zur musiktherapeutischen Praxisforschung im Schnittfeld zu musikpädagogischen und sozialpädagogischen Aktivitäten sowie zur „Community Music Therapy“ dar.
„Bei diesem Praxisfeld braucht es ähnlich wie in der Therapie einen besonderen Sozialraum, indem Vertrauen und Freude immer vorhanden sind und die Kinder einem einfühlsamen und verlässlichen erwachsenen Partner begegnen können. Meiner Meinung nach werden hier auch Parallelen und Verbindungen zu Elementaren Musik- und Tanzpädagogik und zu Musikorientierten Sozialpädagogik aufgezeigt. Daher kann dieses Buch allen Interessenten aus Sozialpädagogik, Kulturpädagogik, Musikpädagogik und Musiktherapie ein unterstützender und impulsreicher Begleiter für die Arbeit mit Kindern werden“
Von: Michel Widmer
In: Orff Schulwerk Informationen 89, Winter 2013, S. 99-100.
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„Schlussfolgerungen und Ausblick:
Integration und Empowerment. Dieser Titel fasst zusammen, um was es der Autorin geht: dass diese „freie musikorientierte Arbeit mit psychotherapeutischer Orientierung“ als eine präventive Musiktherapie mit Migrantenkindern in Bezug auf Förderung von Empowerment und Entwicklungsprozessen eine wertvollen und Freude bereitenden Beitrag leisten kann. (...)
Diskussion
Psychotherapeutische Forschung bedient sich wie auch im dargestellten Buch einer qualitativen Beweisführung, einer Methode, die sich auf Erfahrungen, Beobachtungen, Rekonstruktionen und Analogien stützt. Durch die Nachvollziehbarkeit der Berichte, immer wieder veranschaulicht durch Fallvignetten und theoretisch untermauert, wird der Leser in den Prozess einbezogen und kann ihn dadurch erlebend verstehen.
Auch wenn es sich bei diesem Praxisfeld nicht um klinisches Feld der Musiktherapie handelt, wird deutlich, dass es zur Behandlung von migrationsbedingten Themen in der Präventiven Arbeit mit Migrantenkindern und ihren Familien eines geschützten, verlässlichen und vertrauten Rahmens bedarf, der über die pädagogischen Ansätze hinaus geht, d.h. einer psychotherapeutischen Haltung bedarf. Michaela Weyand hebt zudem die Bedeutung der therapeutischen Beziehung hervor als eines transkulturellen Übergangsraums, der zu Intensivierung des Integrationsprozesses beitragen kann. Gleichzeitig zeigt sie Brücken zur sozialen Kulturarbeit und zur sozial engagierten Musikpädagogik auf - und ermutigt zur Brücken stiftenden Funktion des kreativen Spiels mit musikalischen und theatralischen Mitteln.
Fazit
Ein Mut machendes Buch, das gerade deshalb fachübergreifend für Sozialarbeiter, Musikpädagogen und Musiktherapeuten anregend und von großem Nutzen sein kann.“
Dr.sc.mus. Monika Nöcker-Ribaupierre
In: socialnet
http://www.socialnet.de/rezensionen/10276.php (17. November 2010)
Michaela Weyand ist Musiktherapeutin, Psychotherapie HPG. Dipl. Sozialarbeiterin, seit 1992 tätig in der offenen Jugendhilfe und interkulturellen Bildung. Von 1996 bis 2006 Projektgründerin und Leiterin einer sozial-integrativen Musikschule in einem Armenviertel in Chile. Seit 2007 Leiterin von Musikkursen für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund in sozialen Brennpunktvierteln im Raum Bonn.