Im Projekt „Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext“ wird der auf den Menschen bezogene Substantiv-Wortschatz des Deutschen vom Althochdeutschen bis zur Gegenwartssprache nach Wortfeldern gegliedert in semantischer und etymologischer Hinsicht untersucht und in seinen europäischen Bezügen dargestellt.
An der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig läuft seit 2007 das Projekt "Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext - Der Mensch in Natur und Kultur" (DWEE). In diesem Projekt wird der auf den Menschen bezogene Substantiv-Wortschatz des Deutschen vom Althochdeutschen bis zur Gegenwartssprache nach Wortfeldern gegliedert in semantischer und etymologischer Hinsicht untersucht. Das DWEE beschränkt sich dabei nicht, wie bisher üblich, auf die Beschreibung der lautlichen, morphologischen und semantischen Veränderungen vom Althochdeutschen bis zum Neuhochdeutschen, sondern erklärt diese Veränderungen vor dem Hintergrund der Interaktion mit anderen Wörtern innerhalb desselben (Teil)Wortfeldes. Dadurch ergeben sich u.a. neue Einblicke in die Mechanismen des Sprachwandels.
Die Einbindung des Deutschen in die sprachliche Vielfalt Europas zeigt sich nicht nur an den importierten, sondern auch an den exportierten Wörtern. Deshalb werden im Projekt die zum Wortfeld gehörenden Germanismen gesammelt und geordnet.
Parallel zu der forschungsorientierten Datenbank, in der die Projektergebnisse publiziert werden, enthält der Printband Überlegungen zu den methodischen Grundlagen des Projekts und beispielhafte Auswertungen der untersuchten Wortfelder.
Der zweite Band zum Wortfeld "Der Mensch im Alltag" enthält zentrale Substantive aus dem alltäglichen Leben und den Grundbedürfnissen des Menschen, also Bezeichnungen für Wohnen (Gebäude, Einrichtungsgegenstände), Essen und Trinken (Nahrungsmittel, Nahrungszubereitung, Kochgeräte) und Kleidung (inkl. Stoffe, Herstellung).
„In dem Band wird der deutsche Wortschatz in seiner historischen Entwicklung und in interkulturellen Bezügen (Entlehnungen im Deutschen, Germanismen in den anderen Sprachen, Europäismen) dargestellt und untersucht. Die Untersuchung der Etymologie der einzelnen Wörter in Wortfeldern erlaubt es, eine tiefere Einsicht in die Etymologie und Entwicklung des Wortschatzes zu gewinnen. Insgesamt ist dieser interessante Band den Germanisten zu empfehlen, die an der Wort- und Sachgeschichte sowie an Sprachkontakten interessiert sind.“
Von Prof. Andrzej Katny
In: Studia Germanica Gedanensia 33, 2015, 355-357.
Dr. Bettina Bock, *1965, Studium der Klassischen Philologie und Indogermanistik in Jena und Rostock, dann Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig, später an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, seit 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Projekt DWEE der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Forschungsschwerpunkte: Latein, Griechisch, Germanisch, Slawisch
PD Dr. Susanne Zeilfelder, *1961, Studium der Indogermanistik in Würzburg, dann Wissenschaftliche Assistentin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, seit 2007 Arbeitsstellenleiterin beim Projekt DWEE der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Forschungsschwerpunkte: Etymologie, Semantik, Syntax, germanische und anatolische Sprachen, Altarmenisch
Dr. Sabine Ziegler, *1963, Studium der Indogermanistik und Indoiranischen Philologie in Erlangen, dann Wissenschaftliche Assistentin an der Julius-Maximilans-Universität Würzburg, seit 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Projekt DWEE der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Forschungsschwerpunkte: Keltisch, Indoiranisch, Germanisch, Armenisch