Das vorgestellte Kurzbehandlungskonzept (25 Sitzungen) stellt eine musiktherapeutische Intensivbehandlung vor, die sich als Wirkungsanalyse versteht.
Ihre Intentionalität gründet in einer Einschränkung bestimmter Erfahrungen. Das musikalische Produzieren und das Erzählen von einfallenden Alltagsepisoden, sowie von einfallenden Träumen fungieren als Widerlager der Analyse. In seinem Interpretationsgang hält das Konzept fest an eine entschieden immanente Erfassungsweise, d.h. die Morphologie der seelischen Formenbildung
der Klangproduktionen und der Erzählungen bzw. der Träume ist zugleich Motivation und Erklärungsletztheit der Behandlungsereignisse. Eine solche Immanenzerklärung hält Abstand von Krankheitslehren, sowie von Anleihen bei 'fremden' Denkmodellen. Die Konstruktion einer gelebten Alltäglichkeit wird als ein Ganzes ins Helle zu rücken gesucht und in einem methodischen Austausch
mit einem Märchenbild (Dornröschen) gebracht. Im Bild des Märchens bricht sich eine individuelle Erfahrung von Wiederkehr im Lichte einer allgemeinen Kulturerfahrung von Wiederkehr. Die in diesem Konzept zugrunde liegenden Annahmen (Hypothesen) werden eigens herausgestellt.
The book describes a return to the autonomous competence of the soul and to liberated music therapy by analysing the effects of 25 sessions. From hour to hour, it is shown how the psychic events from the life of a 44-year-old woman develop in the favoured materials - sound production, everyday episodes, dream memories - and at the same time seek to develop further. The experience of cultivation is brought into the light in the impact analysis and brought into dialogue with the cultural-psychological moments of the fairy tale Sleeping Beauty. In this way, its “private” reversals and misalignments are cancelled out in a general cultural context. The fairytale image can also be related to the new situation of a liberating music therapy.
Dr. Frank G. Grootaers, geb. am 28.11.1943 in Leuven (Belgien), hat von 1981 bis 2008 als Dipl.-Musiktherapeut in einem Krankenhaus für psychosomatische Medizin und Psychotherapie
(Bad Honnef) gearbeitet. Promotion (rer.sc.mus.) 2001,Hamburg.Studien der Philosophie von 2007 bis 2013 am Philosophischen Institut der Rheinische-Friedrich- Wilhelm-Universität, Bonn.
Seit 2009 ist er freiberuflich als Therapeut, Berater und Supervisor in seiner Praxis für Musiktherapie tätig. Zeitgleich gründete er das Atelier für Kulturmorphologie.
Forschungsschwerpunkte:
Die Formenbildung in der Gruppenmusiktherapie. Die Kunst des Interpretierens (Hermeneutik).Die Morphologie des Erzählens.