Möglichkeiten und Formen emotionaler Differenzierung im musiktherapeutischen Erstkontakt mit schizophrenen Patienten
2009 DOI: https://doi.org/10.29091/9783752001877/006 Page 99 - 126 9783752001877_006.pdf 906.6 KBSchizophrene Erkrankungen sind durch Entdifferenzierungsprozesse auf unterschiedlichen Ebenen charakterisiert. Der folgende Beitrag nähert sich diesen grundlegenden Dimensionen schizophrenen Selbst- und Welterlebens zunächst aus der Sicht Betroffener an und wendet sich dann kritisch der Frage zu, wie (differenziert?) schizophrene Menschen ihrerseits im gesellschaftlichen und therapeutischen Kontext wahrgenommen werden. Die Aussage, dass (emotionale) Differenzierung (hier wie dort!) Not tut, ist gleichermaßen Resultat dieser Darlegungen wie Wunsch und Forderung. Vor dem Hintergrund einer detaillierten Untersuchung von zwölf musiktherapeutischen Erstkontakten mit schizophrenen Patienten legt die Autorin dar, dass und wie sich bereits im Rahmen des ersten gemeinsamen Improvisierens von Patient und Therapeutin Ressourcen zu Strukturbildung, Selbstberuhigung und Intentionalität entfalten können und damit einhergehend Prozesse sich verändernder (Beziehungs-) Dynamik und emotionaler Differenzierung.