Jahrbuch Musiktherapie / Music Therapy Annual

Band 6 (2010) Imagination in der Musiktherapie / Vol. 6 (2010) Imagery in Music Therapy

Ji Hye Kim

Imagination und Symbolbildung in der Methode Guided Imagery and Music (GIM) –

interkulturelle Aspekte in der Musiktherapie mit koreanischen Frauen in Deutschland

2010 DOI: https://doi.org/10.29091/9783752001884/007 Page 119 - 150 9783752001884_007.pdf 1019.7 KB

Das in den USA entwickelte rezeptive Musiktherapieverfahren Guided Imagery and Music (GIM) wird auch interkulturell angewandt. Es verspricht ein großes Potenzial für Klienten mit Migrationshintergrund als ein Zugang zum Reflektieren, Bewusstwerden intrapsychischer Konflikte und als Hilfe für deren Selbstheilungsprozesse. Dennoch lässt sich nach meiner Erfahrung GIM nicht 1:1 transkulturell übertragen, sondern muss im Kontext der spezifischen sozialen und kulturellen Unterschiede der Klienten interpretiert werden: Es gibt zwar durchaus universelle psychische Erkrankungen bzw. Störungen, die jedoch kulturell unterschiedlich auftreten und verarbeitet werden. Dieser Artikel stellt kulturell geprägte Imaginationen dreier koreanischer Klientinnen dar: Ihre Gestaltung von Assoziationen, Fantasien und Bilder, die durch verschiedene musikalische Parameter entstanden sind, insofern sie sich auf sowohl individuelle als auch kollektive Symbolisierungen im Kontext von kulturellen Wertvorgaben und familiären Bindungen beziehen. Dadurch wird die Kulturalität von Bedeutungssymbolen aufgezeigt und die Art und Weise, wie Musik kulturell und affektiv bedingt reflektiert wird.

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