Jahrbuch Musiktherapie / Music Therapy Annual

Band 10 (2014) Mentalisierung und Symbolbildung in der musiktherapeutischen Praxis / Vol. 10 (2014) Mentalization and Symbol Formation in Music Therapy Practice

Ulrich Schultz-Venrath, Gerhard Kupski

„Let’s beat the drum…“ „Yes, but tell me how…“

Interventionen in der Musiktherapie mit Borderline-Patienten aus Sicht des Mentalisierungsmodells

2014 DOI: https://doi.org/10.29091/9783752001921/009 Page 165 - 195 9783752001921_009.pdf 386.0 KB

Es wird der Versuch gemacht, Musiktherapie in der Tradition der Nordoff/Robbins-Musiktherapie (NRMT) in einem stationären Setting für die Behandlung von Borderline-Patienten als integratives Modul zwischen dem Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)-Konzept und dem Mentalisierungsmodell (MBT) anzusiedeln. Die Störungsmodelle der DBT und MBT sehen in der Affektregulationsstörung die Kernproblematik der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Zusammen mit der Anwendung des EBQ-Instruments (Einschätzung der Beziehungsqualität) bilden sie einen wesentlichen Bezugsrahmen für die musiktherapeutische Arbeit. Es wird das Musikverständnis, das der musiktherapeutischen Arbeit zugrunde liegt, beleuchtet, um das Spezifische einer musiktherapeutischen Intervention und den besonderen Beitrag, den Musiktherapie in der Psychotherapie der BPS-Störung zu leisten vermag, herauszustellen. Der in der musiktherapeutischen Literatur übliche Begriff der „Improvisation“ wird dabei kritisch reflektiert, ebenso Rolle und Funktion des Therapeuten in der musiktherapeutischen Interaktion. An Fallvignetten soll die musiktherapeutische Praxis bezüglich der Förderung des Mentalisierens veranschaulicht werden.

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