Obwohl noch recht jung auf diesem Gebiet, hat sich die Musiktherapie als wirksame Behandlungsform bei Patienten mit erworbener Hirnschädigung in Deutschland etabliert. Damit entwickelte sich ein eigenes Berufsbild, welches in diesem Buch erstmals umfassend dargestellt wird. Neben der Vermittlung von Fachwissen und wissenschaftlichem Hintergrund werden die Besonderheiten hirnverletzter Patienten wie auch die spezielle Herangehensweise von Musiktherapeuten dargestellt. In einfühlsamen Beschreibungen von Therapieprozessen werden musiktherapeutische Interventionen und Methoden in den verschiedenen Rehabilitationsphasen herausgearbeitet. Durch die praxisbetonten Schilderungen und viele Fallbeispiele bekommen Laien wie Fachleute einen Einblick in diese Arbeit und finden Musiktherapeuten, die neu in diesem Bereich tätig werden wollen, Orientierungshilfen und konkrete Anregungen.
In den einzelnen Kapiteln beleuchten 13 Autoren - alle erfahrene Praktiker - die Arbeit mit bestimmten Krankheitsbildern (Wachkoma, amnestisches Syndrom, Aphasie, Wahrnehmungsstörungen), innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen (im Pflegeheim, in einer Tagesstätte, Langzeitbegleitung), sowie spezielle Aspekte der musiktherapeutischen Arbeit (Gruppentherapie, Angehörigenintegration, Resonanz als Wirkfaktor und Krankheitsverarbeitung bei Kindern und Erwachsenen). Damit entsteht ein umfassendes Bild musiktherapeutischer Arbeit bei Patienten mit erworbener Hirnschädigung, in dem Chancen und Grenzen, die besonderen Herausforderungen und Schwierigkeiten Berücksichtigung finden.
Musiktherapie ist immer dort indiziert, wo sprachliche Verständigung an ihre Grenzen stößt. Das kommunikative Potential von Klang und Rhythmus, eingesetzt als ursprüngliche Form des menschlichen Austauschs, hat sich in vielen therapeutischen Bereichen bewährt - seit einigen Jahren auch auf dem Gebiet der Neurologie. Schwer hirngeschädigte Menschen therapeutisch wirksam zu fördern, stellt eine besondere Herausforderung dar. Die meist starken Einschränkungen ihrer Kommunikations-, Ausdrucks- und Handlungsmöglichkeiten erfordern eine Herangehensweise mit nichtsprachlichen (nonverbalen) Beziehungsangeboten, die gerade ein Spezifikum der Musiktherapie sind. Mit Hilfe der Musik oder musikalischer Elemente können Brücken gebaut und neue Begegnungsräume eröffnet werden. Zwischen den Welten entstehen so Zwischenwelten, als Zeichen der Hoffnung und Raum für Entwicklung und Entfaltung.
Mit diesem Buch liegt nun die erste umfassende Darstellung musiktherapeutischer Erfahrungen bei Patienten mit erworbener Hirnschädigung vor. Damit wird eine Lücke der musiktherapeutischen Veröffentlichungen geschlossen und ein Beitrag zu einer differenzierten methodischen Professionalisierung der neurologischen Musiktherapie geleistet.
Neben der Vermittlung von Fachwissen gibt das Buch mit vielen Fallbeispielen und praxisbetonten Schilderungen Interessierten – Fachleuten und Laien - einen Einblick in die Vielfalt und Komplexität dieser Arbeit. Die Autoren - erfahrene MusiktherapeutInnen in diesem Bereich - integrieren musiktherapeutische Methodiken, körpertherapeutische Zugangsformen und das Wissen über neurologische Zusammenhänge zu einer eigenen, diesem Arbeitsfeld angepassten Musiktherapieform. In den einzelnen Kapiteln beleuchten sie die Arbeit mit bestimmten Krankheitsbildern (Wachkoma, amnestisches Syndrom, Aphasie, Wahrnehmungsstörungen) sowie spezielle Aspekte der musiktherapeutischen Arbeit (Gruppentherapie, Integration Angehöriger, Resonanz als Wirkfaktor, Krankheitsverarbeitung bei Kindern und Erwachsenen) und spezielle Rahmenbedingungen (Arbeit im Pflegeheim, in einer Tagesstätte, Langzeitbegleitung).
Damit wird für den Leser das breite Spektrum der Arbeit deutlich, werden ihre besonderen Herausforderungen, aber auch Schwierigkeiten nachvollziehbar. Musiktherapeuten, die in diesem Gebiet neu tätig werden wollen, finden hier Orientierungshilfen und konkrete Anregungen. Mit einfühlsamen Beschreibungen verschiedener Krankheitszustände bietet das Buch aber auch für Mitarbeiter anderer therapeutisch-pädagogischer Berufsgruppen Anregungen, praktische Handlungshinweise und Inspiration. Für Mediziner und Kostenträger werden Argumente für und Hintergrundinformationen über diese innovative Behandlungsform geliefert.
Durch das Einbeziehen aller Phasen der neurologischen Rehabilitation entsteht ein umfassendes Bild, das als Abbild des aktuellen Standes der Musiktherapie bei Patienten mit erworbener Hirnschädigung in Deutschland verstanden werden kann.
„Das vorliegende Buch ist eine erste komplexere Darstellung der Musiktherapie in der Neurorehabilitation, einem zunehmend an Bedeutung gewinnendem Arbeitsgebiet der musiktherapeutischen und anderer therapeutischer Professionen. 13 Autoren stellen verschiedene Aspekte der musiktherapeutischen Begegnungs- und Behandlungsmöglichkeiten mit Menschen vor, die durch ein meist plötzlich und unerwartet eingetretenes Ereignis (Unfälle, Hirnblutungen, Schlaganfall u.a.) eine Hirnschädigung erlitten haben. In diesem Buch über ein noch junges Arbeitsfeld der Musiktherapie wird deutlich, wie grundlegend neu sich die hier tätigen Musiktherapeuten (wie auch Mediziner und Therapeuten anderer Fachrichtungen) auf die Erscheinungsformen eines teilweisen oder nahezu vollständigen Ausfalls des Gehirns, sei es ein vorübergehender oder manifester Zustand, auf Ressourcen und Perspektiven derart betroffener Menschen einlassen, therapeutische Zugänge aufspüren, verfolgen und entwickeln müssen. (...)
Wenngleich sich wiederholende Beschreibungen und Definitionen neurologischer Symptome zu Beginn der einzelnen Beiträge dem Leser überflüssig erscheinen, ist man am Ende eines jeden gut lesbaren Kapitels beeindruckt von der Entwicklung des fachspezifischen Profilierung wie auch dem persönlichen Engagement und der menschlichen Hinwendung, die Musiktherapeuten in diesem Tätigkeitsfeld leisten.
Dieses Buch sollte zur Standartliteratur der Musiktherapie gehören, beschreibt es doch fachspezifisch komplex sowohl unter psychodynamischen wie auch störungsspezifischen Gesichtspunkten die Arbeitsweise in einem neuen, sich perspektivisch ausweitendem Teilgebiet der Musiktherapie.“
In: Musiktherapeutische Umschau. 26 (2005) 2.
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„Musiktherapie wird immer dort benötigt, wo sprachliche Verständigung an ihre Grenzen stößt. Mit diesem Buch liegt nun die erste umfassende Darstellung musiktherapeutischer Erfahrungen bei Patienten mit erworbener Hirnschädigung vor. Neben der Vermittlung von Fachwissen gibt das Buch mit vielen Fallbeispielen und praxisbetonten Schilderungen interessierten Fachleuten und Laien einen Einblick in die Vielfalt und Komplexität dieser Arbeit. Die Autoren, erfahrene Musiktherapeuten, integrieren musiktherapeutische Methodiken, körpertherapeutische Zugangsformen und das Wissen über neurologische Zusammenhänge zu einer eigenen, diesem Arbeitsfeld angepassten Musiktherapieform. Sie beleuchten die Arbeit mit bestimmten Krankheitsbildern wie Wachkoma, Aphasie und Wahrnehmungsstörungen sowie spezielle Aspekte der musiktherapeutischen Arbeit und spezielle Rahmenbedingungen. Medizinern liefert dieses Buch, das im Reichert Verlag in Wiesbaden erschien, Argumente und Hintergrundinformationen über diese innovative Behandlungsform.“
In: Not. 3/2005. S. 67.
Monika Baumann
Dipl.-Musiktherapeutin (FH Heidelberg)
Nach sechs Jahren in der Psychosomatik seit 1993 Musiktherapeutin am Krankenhaus München Bogenhausen, Abt. für Physikalische Medizin und medizinische Rehabilitation. Diverse Lehraufträge.
Sabine Burger
Dipl.-Musiktherapeutin (FH Heidelberg)
Neurologisches Krankenhaus und Rehabilitationszentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Hegau-Jugendwerk GmbH
Mechthild Ehlich
staatl. geprüfte Instrumentpädagogin, Dipl.-Pianistin, Dipl.-Musiktherapeutin (Nordoff-Robbins Music Therapy Centre in London)
Seit 1993 musiktherapeutische Tätigkeit in der Klinik Holthausen, Klinik für neurochirurgische Frührehabilitation, ärztl. Direktor: Prof. Dr. W. Ischebeck.
Stefan Emde
Dipl.-Musiktherapeut (FH Heidelberg), Heilpraktiker für Psychotherapie (HPG), Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
Seit 1994 Nachklinische Übergangsrehabilitation (Treffpunkt SHV, Heidelberg), zusätzlich seit 1996 Neurologische Frührehabilitation (Asklepios Schlossberg-Klinik, Bad König).
Christian Gessner
Dipl.-Musiktherapeutin (FH Heidelberg), Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Kreativer Kindertherapeut (NIK), Weiterbildung in hypnosystemischen Therapieansätzen
Seit 1995 tätig als Musiktherapeut im Fachkrankenhaus Neckargemünd (Neuropädiatrie), seit 2002 als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in der Kinderpsychosomatik der Darmstädter Kinderkliniken Prinzessin Margaret.
Maret Jochheim
Ausbildung zur Integrativen Musiktherapeutin am Fritz Perls Institut, Weiterbildung in Musik-, Körper-, Trancetherapie bei Wolfgang Strobel
Arbeitete vier Jahre in der neurologischen Psychosomatik. Seit sechs Jahren Musiktherapeutin am Therapiezentrum Burgau, Rehabilitationsklinik für Menschen mit erworbener Hirnschädigung.
Silke Jochims
Dipl.-Musiktherapeutin/Psychotherapie (HPG)
Seit 1984 in verschiedenen klinischen Bereichen als Musiktherapeutin tätig: Neurorehabilitation (12 Jahre), Psychosomatik/Psychotherapie (6 Jahre), Kinder- und Jugendpsychiatrie (2 1/2 Jahre), Koordination der Arbeitsgruppe „Musiktherapie“ innerhalb der European Association fpr Psychotherapy (EAP). Zahlreiche Veröffentlichungen in psychotherapeutischen, medizinischen und musiktherapeutischen Büchern und Zeitschriften.
Katja Lunau
Dipl.-Musiktherapeutin/NL (Nijmegen), Weiterbildung in Familientherapie
Seit 1993 tätig als Musiktherapeutin in Akut-Psychiatrie und Psychosomatik, seit 1997 in der Klinik für Neurologische Rehabilitation am Bezirksklinikum Regensburg. Diverse Lehraufträge.