Die Publikation versammelt die Beiträge des interdisziplinären Freiburger Colloquiums 2021 (Universität Freiburg / Schweiz) „Paradigmen und Perspektiven einer mediävistischen Komparatistik“. Die Beiträge fragen nach den theoretischen und methodischen Prämissen einer historisch orientierten komparatistischen Forschung, welche sich auf die spezifischen kulturellen Bedingungen der Vormoderne konzentriert. Fokussiert werden in diesem Sinne zwei im aktuellen mediävistischen Diskurs zentrale Paradigmen: die Materialität und Medialität der mittelalterlichen Manuskriptkultur einerseits und die zentrale Rolle der lateinischen Sprache als überregionaler lingua franca sowie Motor für Austausch und Innovationen über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg andererseits.
Der Sammelband präsentiert die Ergebnisse des Freiburger Colloquiums 2021 „Paradigmen und Perspektiven einer mediävistischen Komparatistik – Paradigmes et perspectives de la littérature médiévale comparée – Paradigms and Perspectives of a Mediaeval Comparative Literature“. Die renommierten, jeweils interdisziplinären und mehrsprachigen Freiburger Colloquien werden im zweijährigen Rhythmus vom Mediävistischen Institut der Universität Freiburg, Schweiz, durchgeführt.
Die im aktuellen Kolloquiumsband versammelten Beiträge präsentieren Ergebnisse komparatistischer Forschung in verschiedenen mediävistischen Disziplinen, u.a. in der Germanistik, Romanistik und in der Kunstwissenschaft. Damit trägt der Band zur historischen Vertiefung aktueller komparatistischer Diskurse bei. Zugleich illustrieren die Aufsätze, dass mediävistische Disziplinen theoretische Impulse für die Methodenreflexion der Allgemeinen und Vergleichenden Kulturwissenschaft zu geben vermögen. Denn die kulturgeschichtlichen Besonderheiten der mittelalterlichen Epochen leisten für die Schärfung und Differenzierung komparatistischer Kategorien wie ,Alterität‘, ,Historizität‘ oder ,kulturelle Differenz‘ einen entscheidenden Beitrag.
Die Aufsätze des Sammelbandes konzentrieren sich auf spezifische kulturelle Bedingungen der Vormoderne anhand zweier im aktuellen mediävistischen Diskurs zentraler Paradigmen: die Materialität und Medialität der mittelalterlichen Manuskriptkultur einerseits und die zentrale Rolle der lateinischen Sprache als überregionaler lingua franca sowie Motor für Austausch und Innovationen über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg andererseits. Einen weiteren Schwerpunkt des Bandes bildet die interdisziplinäre Reflexion der theoretischen Prämissen und Methoden des vergleichenden Ansatzes im Rahmen der Mediävistik.
Cornelia Herberichs studierte Germanistik und Anglistik an der LMU München. An der Universität Zürich erfolgten Promotion (,Poetik und Geschichte. Das ‘Liet von Troye‘ des Herbort von Fritzlar’) und Habilitation, letztere mit einer Studie zur Überlieferung des deutschsprachigen religiösen Dramas (,Geistliche Lesespiele. Exemplarische Lektüren mittelalterlicher Passions- und Weihnachtsspiele im Kontext ihrer Überlieferung ‘). Seit 2019 ist sie Ordentliche Professorin für Germanistische Mediävistik an der Universität Freiburg, Schweiz; seit 2022 ist sie Direktorin des dort angesiedelten Zentrums für Handschriftenforschung (ZfH)/Centre de recherche sur les manuscrits (CRM).
Martin Rohde studierte Kunstgeschichte, Deutsche Literatur und Historische Hilfswissenschaften in Freiburg i.Ü. und Pau (Frankreich). 1999 absolvierte er das Lizentiat mit einer Arbeit zum Thema ,Narrative Archivolten in der frühgotischen Portalskulptur Frankreichs‘. 2016 erfolgte die Promotion zum Thema ,Theorien und Doktrinen der französischen Denkmalpflege im 19. Jahrhundert‘. 1997–1999 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centre du Recherche sur le vitrail in Romont. Von 2000–2004 war er Sekretär und seit Juli 2004 Geschäftsführer des Mediävistischen Instituts der Universität Freiburg i.Ü.
Die Buchreihe „Scrinium Friburgense“ umfasst Editionen, Monographien und Kolloquiumsbände aus allen Bereichen der Mediävistik, von der Kodikologie, Paläographie und Epigraphik über die mittelalterliche Geschichte, Philosophie- und Kunstgeschichte und die lateinische, deutsche, englische, französische, italienische und spanische Literatur des Mittelalters bis zur Byzantinistik. Besonders willkommen sind Arbeiten interdisziplinären Zuschnitts.