Der in der Überlieferung als Meister Alexander oder Wilder Alexander bezeichnete Dichter wirkte wohl seit etwa 1250 als Autor von Minneliedern, geistlichen Liedern, Sangsprüchen und einem Minneleich. Er gilt als einer der bedeutendsten Lieddichter des nachklassischen 13. Jahrhunderts. Berühmt ist insbesondere sein als Kindheitslied bezeichneter Text, der über eine außergewöhnliche, allegorisch zu verstehende Bildlichkeit verfügt. Zu den meisten Texten sind auch die Melodien überliefert. Die neue Ausgabe tritt an die Stelle älterer Editionsversuche. Sie bietet erstmals nicht nur die Texte, sondern auch dieMelodien in kritischer Edition, ferner Übersetzungen ins Neuhochdeutsche und einen ausführlichen Kommentar.
Der in der Überlieferung als Meister Alexander oder Wilder Alexander bezeichnete Dichter wirkte wohl seit etwa 1250 als Autor von Minneliedern, geistlichen Liedern, Sangsprüchen, Kurzleichs und einem umfangreichen Minneleich. Er gilt als einer der bedeutendsten und originellsten Lieddichter des nachklassischen 13. Jahrhunderts. Seine Texte, überwiegend in der um 1330 entstandenen ‚Jenaer Liederhandschrift‘ überliefert, sind auffallend individuell geprägt, außergewöhnlich erscheint vor allem ihre reiche allegorische Bildlichkeit. Die Texte des Spruchtons zeigen ein weites Spektrum; neben einer politischen Strophe findet sich Geistliches, ferner gibt es Minnestrophen, ein Text thematisiert die Existenz des Dichters als eines Fahrenden. Unter den Liedern findet sich das älteste deutsche Weihnachtslied und das vielinterpretierte einzigartige Kindheitslied, das kunstvoll die Blance zwischen Literalsinn und allegorischem Sinn hält. Einem der Minnelieder liegt ein neuartiges Konzept zugrunde, das in die Zukunft des spätmittelalterlichen Liebesliedes vorausweist. Die beiden Kurzleichs, der eine geistlich, der andere weltlich, stellen ein neuartiges Formexperiment dar. Der große Minneleich zeigt in reicher Sprache lehrhaft die grundsätzliche Problematik der Minne auf. Zu den meisten Texten sind auch die Melodien überliefert. Die neue Ausgabe tritt an die Stelle älterer Editionsversuche. Sie bietet erstmals nicht nur die Texte, sondern auch die mit ihnen verbundenen Melodien in kritischer Edition, ferner Übersetzungen ins Neuhochdeutsche und einen ausführlichen Kommentar; in der Einleitung wird eine zusammenfassende Darstellung des Dichters und seines Werkes geboten.
Univ.-Prof. Dr. Horst Brunner (Jg. 1940), Studium der Germanistik, Musikwissenschaft und lateinischen Philologie in Erlangen und Zürich, Promotion 1966, Habilitation 1971, Extraordinarius in Erlangen, 1981 Berufung auf den Lehrstuhl für Deutsche Philologie an der Universität Würzburg, 2006 pensioniert. Zahlreiche Arbeiten zur deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Univ.-Prof. Dr. Dorothea Klein (Jg. 1954), war von 2007 bis zu ihrer Pensionierung 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Deutsche Philologie an der Universität Würzburg. Schwerpunkte ihrer Forschung bilden die Lyrik (Minnesang, Spruchsang, Leich, Meisterlied), Anthropologie und Poetik mittelalterlicher Literatur, Text- und Überlieferungsgeschichte sowie Editionsphilologie.
Es ist das Anliegen dieser Buchreihe, in der Dissertationen, Habilitationsschriften, sonstige monographische Darstellungen und Sammelbände erscheinen werden, die Interdisziplinarität der modernen Mittelalterforschung noch mehr hervorzuheben und zu fördern als dies bisher der Fall ist. Angenommen werden Arbeiten aus allen Gebieten der Mediävistik, sofern der Aspekt der Interdisziplinarität darin betont wird, d.h. sofern sie die Grenzen eines einzelnen Faches zu überschreiten suchen.