Die hier publizierten Tagungsbeiträge bilanzieren und perspektivieren Aspekte der Forschung zum deutschen Spätmittelalter. Dabei kommen verschiedene Blickwinkel und methodische Ansätze zum Tragen, von der Literaturgeschichtsschreibung über die Gattungsperspektive bis hin zur weiterführenden, exemplarischen Analyse am Einzeltext. In der Summe ergeben die hier versammelten Beiträge in ihrer Kombination aus Global- und Gattungsperspektive sowie exemplarischer Einzeltextanalyse eine facettenreiche Sicht auf die deutsche Literatur des Spätmittelalters und die Methoden ihrer Erforschung.
Der Band „Neuere Aspekte germanistischer Spätmittelalterforschung“ versammelt die aus einer internationalen Tagung hervorgegangenen Beiträge, die Aspekte der Spätmittelalterforschung bilanzieren und perspektivieren. Dabei kommen verschiedene Blickwinkel und methodische Ansätze ebenso zum Tragen wie der Fokus auf Gattungen.
Fritz Peter Knapp und Horst Brunner bilanzieren und problematisieren in ihren Beiträgen die Literaturgeschichtsschreibung zum Spätmittelalter; Ricarda Bauschke fragt nach dem europäischen Kontext der deutschen Literatur; Ingrid Bennewitz, Jan-Dirk Müller und Ulrich Müller befassen sich mit Fragen der Liededition und -interpretation; Mathias Herweg und Dorothea Klein liefern neue Ansätze zum spätmittelalterlichen Erzählen; Hans-Joachim Ziegeler legt eine synoptische Neuedition des ‘Beginchen von Paris’ mit umfangreichem Kommentar und Einführung vor; die Beiträge von Edith Feistner, Werner Röcke und Ursula Schulze befassen sich mit dem geistlichen Spiel; Dagmar Gottschall, Benedikt Konrad Vollmann und Werner Williams-Krapp tragen Aufsätze zum geistlichen Schrifttum bzw. zur Mystik bei.
In der Summe ergeben die hier versammelten Beiträge in ihrer Kombination aus Global- und Gattungsperspektive sowie exemplarischer Einzeltextanalyse eine facettenreiche Sicht auf die deutsche Literatur des Spätmittelalters und die Methoden ihrer Erforschung.
„Schulze entwickelt die These, dass die Verfasser von Passionsspielen und Geistliche, die Reformkonzepte entwerfen, vergleichbare Ziele verfolgen und damit ein Hauptanliegen der Reformation von vorwegnehmen, nämlich im Blick auf die Eucharistiefeier den Mitvollzug durch das laikaie Publikum zu fördern.“
Struwe
In: Archiv für Reformationsgeschichte, Beiheft Literaturbericht, Jahrgang 43, 2014, S54-55.
Es ist das Anliegen dieser Buchreihe, in der Dissertationen, Habilitationsschriften, sonstige monographische Darstellungen und Sammelbände erscheinen werden, die Interdisziplinarität der modernen Mittelalterforschung noch mehr hervorzuheben und zu fördern als dies bisher der Fall ist. Angenommen werden Arbeiten aus allen Gebieten der Mediävistik, sofern der Aspekt der Interdisziplinarität darin betont wird, d.h. sofern sie die Grenzen eines einzelnen Faches zu überschreiten suchen.