Die Auswertung der archäologischen Quellen zur Römerzeit im Bereich der westlichen Vulkaneifel umfasst mehr als 4 000 Funde von 385 Fundstellen, die vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis ins 8. Jahrhundert n. Chr. datieren. Das vielfältige Fundspektrum reicht von Goldmünzen über Eisengeräte bis hin zur Grobkeramik. Nahezu das gesamte Spektrum der Fundstellentypen ist vertreten, wie zum Beispiel luxuriöse Großvillen und kleine Bauernhöfe, Heiligtümer und Pfeilergrabmäler, Grabhügel und einfache Brandgräber. Es zeigt sich, daß im Umfeld fast aller heutigen Ortschaften römische Funde nachgewiesen werden können. Nach einer sehr geringen Besiedlung ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. nimmt die
Siedlungstätigkeit bis zum frühen 3. Jahrhundert stark zu, wobei auch landwirtschaftlich nur bedingt nutzbare Bereiche besiedelt werden. Bislang ging man davon aus, daß diese sogenannte Blütezeit durch die Germaneneinfälle des 3. und 4. Jahrhunderts nachhaltig unterbrochen wurde. Diese kriegerischen Ereignisse der Spätantike machen sich in der westlichen Vulkaneifel zwar in einer geringen Abnahme der Fundstellenanzahl bemerkbar, doch kommt es in den Kernbereichen der Siedlungsräume bis in das frühe 5. Jahrhundert nicht zum Abbruch der Besiedlung oder zum Bewohnen ausschließlich befestigter Siedlungen. Aus der Zusammenstellung der Fundstellen und Funde ergibt sich, daß die Region trotz eines vorwiegend ländlichen Charakters repräsentative und die Landschaft prägende Elemente wie Grabdenkmäler und große Villenanlagen sowie technisch anspruchsvolle Einrichtungen wie Brunnenstuben oder Wasserleitungsstollen aufweist. Von herausragender Bedeutung stellt sich das gallo-römische Heiligtum Judenkirchhof bei Pelm dar.