Der Band widmet sich dem Bedeutungskomplex des Zeichens. Er vereint die drei Beiträge, die als Hauptvorträge am 7. Graduiertenkurs des Mediävistischen Instituts vom 3.–5. September an der Universität Freiburg gehalten wurden und wird durch eine gehaltvolle Einführung begleitet. Dieser interdisziplinäre Kurs, der sich den Figurationen der Schriftlichkeit im Mittelalter widmete (Buchstaben, Zahlen, Noten und Symbolen) interessierte sich zugleich für die handgeschriebene Manuskriptseite als Raum der Interaktion zwischen ihrer Bedeutung (signifié) und deren graphischer Gestaltung (signifiant), zwischen Inhalt und Form. Die ebenso unterschiedlichen, wie sich ergänzenden Forschungsansätze der drei eingeladenen SpezialistInnen, Prof. Dr. Daniel Heller-Roazen (Philosophie und Komparatistik, Princeton), Prof. em. Dr. Michel Pastoureau (Geschichte und Kunstgeschichte, EPHE Paris) und Prof. Dr. Susan Rankin (Musikologie, Cambridge) werden durch einen kritischen Essay von Prof. Dr. Marion Uhlig (Französische und okzitanische Sprache und Literatur des Mittelalters, Freiburg) eingeführt.
Prof. Dr. Marion Uhlig: 2002: Lizentiat der Universität Genf in Französisch, Spanisch und Religionsgeschichte; 2003: Lizentiat der Universität Genf in Romanischer Philologie; 2007: Promotion an den Universitäten von Genf und Neuchâtel; 2013–2015: Assistant Professor für Medieval French, an der Universität Wisconsin-Madison; 2015–2017: assoziierte Professorin, seit 2018 ordentliche Professorin für Französische Sprache und Literatur des Mittelalters an der Universität Fribourg; Forschungsschwerpunkte: Visuelle Poesie und Figurationen des Schreibens, mittelalterliche Literatur und Interkulturalität, Exempla und Fabelsammlungen, die Legende von Barlaam und Josaphat, Repräsentationen des Orient in mittelalterlichen Texten, literarische Theorie und Narratologie. Aktuelles Forschungsprojekt : Jeux de lettres et d’esprit dans la littérature manuscrite en français (2019-2022), finanziert durch den SNF, Universität Freiburg-Universitat Genf (
https://www3.unifr.ch/mediaevum/fr/recherche/projets/jeux-de-lettres.html)
Wichtigste Publikationen : Le Couple en herbe, Droz, Genève, 2009 ; D’Orient en Occident : les recueils de fables enchâssées avant les Mille et Une Nuits, Brepols, Turnhout, 2014 ; Le Prince des clercs, Droz, Genève, 2019 (vollständiger Satz :
https://www3.unifr.ch/llf/fr/departement/equipe/marion-uhlig/)
Die Buchreihe „Scrinium Friburgense“ umfasst Editionen, Monographien und Kolloquiumsbände aus allen Bereichen der Mediävistik, von der Kodikologie, Paläographie und Epigraphik über die mittelalterliche Geschichte, Philosophie- und Kunstgeschichte und die lateinische, deutsche, englische, französische, italienische und spanische Literatur des Mittelalters bis zur Byzantinistik. Besonders willkommen sind Arbeiten interdisziplinären Zuschnitts.